Homepage Europa ] Gästebuch ] Kärnten ] EU  Fotos ] Steiermark ] An die Jugend Europas ] Willkommen ] Kontakte ] Wettbewerb ] UrkundenPRÄSENTATION ] Einsendungen ] Link zu Europa ] Einsende Information ] [ Einsendung Texte ] Einsendung Links ]

 

Home

 

 

EINSENDUNGEN zum WETTBEWERB - THEMA:

HEIMAT MIT BLICK AUF EUROPA

               

" Meine Heimat mit Blick auf Europa " (So der Titel des Wettbewerbes!)      Ostermontag 2000,  wir machen nun mit dem Webmaster eine Zeitreise  :                             St.Stephansdom                                                                                          Es mag stilreinere Dome geben den Rhein entlang, aber keinen, der so viel Poesie atmet und so innig mit Volk und Geschichte verbunden ist, wie der Wiener Stephansdom. Er ist der lebendige Dom an sich, aus dem Herzen der Stadt, dem Herzen Österreichs, so recht eigentlich aus dem Herzen des Volkes  emporgewachsen, sichtbarer Gottestraum und steinerne Musik in volksliedmässiger Fassung. Eine lapidare Evangelien- und Weltchronik, angefangen vom heidnischen Vindobona und seinen Römersteinen im Riesentor, das mit den sogenannten Heidentürmen aus der romanischen Zeit erhalten blieb. In den Kapitälen ranken Eichenzweige des Wienerwaldes, der bis hierher reichte, zum " Stock im Eisen " als seinem letzten Wahrzeichen. Heimische Vögel beleben das Gerank; Fabelgetier umhuscht die Sockel, denn die frommen Dombaumeister, unter dem Meister Puchsbaum nach der Legende mit dem Bösen im Bund stand und von diesen vom Gerüst geschleudert wurde, hatten Traumängste und groteske Phantasien; doch hoch unter Baldachinen ragt die Überwelt der Evangelisten und Heiligen. Fast erschreckt springt das scharfe Profil des Meisters aus dem Stein heraus. Romantik verbindet sich mit volkstümlicher Realistik.                                                                                             Alles Große birgt der Dom in seinem Faltenkleid, die Kunst und die Dichtung, das Grabmal des Ritters Neidhart, den herrlichen Sarkophag mit dem plastischen Bild Rudolfs und seiner schönen falkenäugigen Gemahlin Katharina von Luxemburg, edle Beispiele der Wiener Bildnerkunst aus dem Mittelalter, wenn auch zum Teil beschädigt. Die Erinnerung ernster und schwerer Tage zittert fort in diesen Mauern, die Herrschaft der Ungarn, an die die ungarischen Farben der Dachdeckung  erinnern; die Türkenbelagerung, die schwere Kanonenkugeln im Gemäuer zurückließ; mit dem Gebetsstrom verbinden sich aber auch glorreiche Feste, wie das Tedeum, das Dankgebet, der von den Türken befreiten Stadt, das nach 250 Jahren bei der Erinnerungsfeier in der Stephanskirche, dieser großen Beterin, wieder zum Himmel steigt.                                Mit Freud und Leid des Volkes verwachsen ist der wackere Stephansturm, der schon so viel gesehen und überdauert hat und den die Volksmuse nicht müde wird zu besingen:      " Sah die Türken, die Franzosen, sah herab auf manchen Sturm...."  In allen Nöten ist der geliebte Steffel, "der mit d' Engerln plauscht" , ein Leuchter des Gottvertrauens und der Dom das Herz nicht nur der Stadt, sondern ganz Österreichs.

BEGEGNUNG  Mensch  zu Mensch. Zu diesem in der Homepage Europa ausgeschriebenen Thema eine Einsendung der Spanierin Ena Algaba Montes, eine Einsendung, die zusätzlich zum WETTBEWERBSTHEMA  " HEIMEAT MIT BLICK AUF EUROPA " eingereicht wurde. Diese Einsendung will ich als Webmaster an die Spitze setzen und dazu  SOPHOKLES  zitieren :      Vieles  Gewalt`ge  lebt, und nichts ist  gewaltiger als der Mensch . 

Ena Algaba Montes

20. April 1999

  -        EIN SCHÖNER TRAUM –

Mein Name ist Anthony Burns. Ich habe keine  Traumkindheit gehabt, aber ich habe es überlebt. Wenn ich an die Jahre, die ich im St. Patricks Waisenhaus  in Belfast verbracht habe denke , erinnere ich mich an die  schneeweiße Schürze der Schwestern, den kalten Wind beim Spielen im Hof, die dünne Decke im Bett und die Dunkelheit in der Nacht, die sehr klare und geschmacklose Suppe oder die eiskalte Hände und der Blick des Arztes wenn wir krank waren.

Diese Jahre waren einsam und traurig, aber ich habe etwas gehabt,  das viele schlechte Tage mit  Hoffnung und Freude  erfüllt hat. Es heißt „Queens Coffee house“. Ich sah es von meine vergitterten Fernster, es hatte bronzene Türgriffe  die jeden Tag poliert wurden, lila Vorhänge, die man vor den Riesenfernstern sehen konnte, große grüne Pflanzen und sehr seriöse Kellnerinnen mit schwarzen langen Röcken, die Haare hoch frisiert, und mit kleinen spitzen Schürzen,  die immer mit silbernen Tabletts von Tisch zu Tisch  gelaufen sind. Ich sah wie  dicke Frauen mit Hut und elegante Männer mit weißen Handschuhen und Schnurrbart an den kleinen Tischen saßen und Kaffee oder Tee mit kleinen Kuchen aßen und plauderten. Es hatte so eine entspannte und saubere Atmosphäre, daß ich  am liebsten dort sitzen und stundenlang beobachten würde. Wenn  ich im Bett lag würde ich meine Augen schließen und träumen, ich träge einen kostbaren Anzug, und meine Haare  glänzten mit Lack. Ich kam rein und die Kellnerin würde meine Handschuhe und meinen Zylinder nehmen. Ich ginge langsam zu einem Tisch und setzte mich hin. Dann würde ich eine Tasse  heiße  Schokolade  bestellen und ich würde sie ganz langsam trinken, zuerst den Schaum oben und dann das dicke und sehr süße braune Wunder... Ich würde die anderen Männer grüßen  und ich würde kurz aufstehen, wenn ich  eine bekannte Dame sähe, so wie ich es die anderen machen gesehen habe.

Als ich fünfzehn war, bin ich von St. Patrick weggegangen, und ich habe in einer Textilfabrik in Armagh angefangen zu arbeiten . Ich arbeitete sehr viel und  Jahre später bekam ich einen richtigen Job  dort als Produktionsfachmann. Wann immer die Zeiten  schlimm waren oder ich alles schwarz sah, legte ich mich wieder ins Bett  und ging  zurück zum „Queens Coffee House“ und  bei meiner Heißen Schokolade lachte ich wieder über die Alltagssorgen. Es war und es ist noch immer meine geheime Schutzhütte, wo keine böse Schwestern, schreienden Kinder, Kälte , Lärm oder Schmutz hereinkommen könnte.

                    Jetzt, in meine Pensionsjahren und zurück in Belfast, bin ich noch nie im „Queens Coffee House“ gewesen. Ich  bin auch nicht einmal vorbei  gegangen. Ich brauche es nicht, weil ich irgendwie jede einzelne Ecke so gut kenne, und jede Kellnerin weiß schon, nach so vielen Besuchen, daß ich mich immer an den kleinen Tisch in der Ecke beim Fernster hinsetzen würde, und eine Tasse heiße Schokolade bestellen würde, und ich werde es sehr sehr langsam trinken, zuerst der Schaum oben ...               

 

Ena Algaba-Montes  4.5.1999  

. Als ich 20 war, habe ich entdeckt daß ich schwanger war und meine Eltern haben mich zu heiraten befohlen. Ich bin nicht darüber glücklich. Was raten Sie mir?

·       An Ihre stelle würde ich mich scheiden lassen, und eine neues Lebens mit Ihren Kind anfangen.

. Ich habe ein Problem. Ich habe meine Studium verlassen als ich heiratete. Ich möchte was machen, aber was?

·       Wenn ich Sie wäre, dann würde ich die Zeit finden und zurück in die Schule gehen. Ich würde eine Ausbildung machen.

. Ich weiß nicht was ich machen soll: Ich bin dreißig Jahre alt und als ich Unternehmungslust gezeigt habe, hat meinem Mann mich befahlt Hausedienst  zu machen. Was raten Sie mir?

·       Ich würde ein Judo Kurs machen, und wenn er weiter etwas befehl, dann würde ich ihn zeigen wer zu Hause der Chef ist.

. Ich bin vierzig und ich möchte etwas mit meinen Lebens tun. Aber die Leute sagen daß ich sollte daheim bleiben und die Klappe halten. Was soll ich bloß machen?

·       Meiner Meinung nach sollten Sie die Leute nicht zuhören. Unternehmen Sie Bangyjumping , zum Beispiel,  und zeigen Sie Alle was Sie machen Können!

. Ich bin fünfzig Jahre alt und ich habe gerade entdeckt daß meinen Mann eine 18 jahrige liebhaberin  hat. Ich greife es einfach nicht. Was kann ich tun?

·       An Ihre Stelle würde ich Ihm vergessen. Verkaufen Sie alles was Sie und Ihn gehört (Haus, Auto, Kinder,...) und fliegen Sie nach Nepal oder China. Fangen Sie dort eine neues Lebens an, lernen Sie die Sprache und die Reste wird von sich selbst kommen.

. Liebe Tante Ena: Ich habe ein Problem: Die Leute befehlen und gehorchen mir zu viel, und ich lebe zu wenig. Was kann ich darüber machen?

·       Liebe unzufriedene Opfer: Meine Meinung nach sollten Sie verstehen das Lebens einfach so ist, und so geht uns alle. Hören Sie auf zum wimmern und gehen Sie zurück in die Küche, wo Sie gehören.

 

  Ena Algaba-Montes

Liebe Frau Tulln,

                    Ich kann mir schon vorstellen was Sie für frustrierende Gefühle Sie in Moment erfahren. Die Kinder sind erwachsen und weg von zuhause, und jetzt haben Sie plötzlich nicht mehr so viel zu tun, und hat das Lebens vielleicht nicht mehr so viel Sinn wie früher.  Sie fühlen das Sie etwas darüber jetzt unternehmen müssen um diesem Loch zum decken.

                    Sie sind nicht die einzige Frau die durch solche Momente gehen müßt. Das ist seit Generationen immer so,  und das ist leider der Schicksal von viele Muttern heute und gestern.

          An ihre Stelle, würde ich zurück in die Schule oder in eine Akademie gehen, um Ihre Ausbildung zum verbessern. Es gibt genug Institutionen und Ausbildungzentrum wo Sie gehen Könnten. Wenn Sie nicht so motiviert sind, könnten Sie, zum Beispiel, andere Projekt die, Ihre leere Existenz erfühlen würde, wie Sports, Sprachekurse  (ISOP, sollte ziemlich gut sein), reisen , unw. 

Versuchen Sie das Lebens mit Optimist zu leben.

  4. Mai 1999

Sehr geehrte Frau Wegner,

                    Ich habe vor kurzem  Ihr Lied über Männer und Frauen gehört, und möchte Ihnen etwas sagen. Ich bin 64 und ich habe schon viel erlebt, und mir gefallen viele Sachen nicht, zum Beispiel, ich habe eine Nachbarin, die Frau Schmidt, die im dritten Stock wohnt. Sie ist Ärztin und sie verdient sicher viel, denn sie trägt immer schöne Kleidung und fährt einen Mercedes. Sie schaut oft traurig aus, ich glaube daß sie  manchmal allein sich fühlt. Sie bekommt ab und zu Männer Besuch , aber sie bleiben nicht lange. Vor zwei Jahren gab es einen ganz netteen jungeen Mann bei ihr, er war arbeitslos, aber das passiert oft. Trotzdem, war er ein echter Mann, nicht wie die Männer die ich oft sehe, die mit Frauen einkaufen gehen oder bei der  Hausarbeit helfen, das ist nichts für Männer, um Gottes willen,  Frauen sollten nicht Karriere oder so was machen, aber jung heiraten und eine Familie gründen...

          Ich habe oft gesehen daß er sehr spät zurück nach Hause gekommen ist, vielleicht ein wenig betrunken, aber das ist normal wenn man einen Job sucht. Dann habe ich das Schreien und das Streiten gehört, und Sie hat manchmal ein blaues Augen in der Früh gehabt. Auf einmal war er Tage lang weg und dann gab es etwas Ruhe, aber dann würde er wieder da sein und los geht’s wieder, Schreien ohne Ende. Ich meine die Frau hätte verstehen sollen daß der arme  nicht zufrieden  war wenn sie Geld verdient hatte, und er hat recht wenn er das gezeigt hat, Okay, ich gebe zu, vielleicht  könnte es  ein wenig zuviel gewesen sein ,wenn sie zweimal ins Spital gehen mußte, aber ich glaube daß sie war immer noch selbst schuld hat. 

                    Plötzlich ist er weg, und dieses mal für immer. Es gab ein paar Besuche von  der Polizei, und ich habe etwas über einen Unfall in der Badewanne gehört, aber es ist alles sehr unsicher und es kommt mir alles sehr komisch vor...

                    Was ich damit sagen will ist, daß wenn alle  früh heiraten würden und Kinder hatten, würde es alles viel besser sein. Eine Frau sollte niemals zu viel Geld verdienen, oder zu viel Freiheit haben, denn dann werden sie nie richtig glücklich sein.

                    Mit freundlichen Grüßen

                                       Fr. Erna Meierhoff 

Ena, 1. Juni 1999

ANGST

                    Ich habe Angst vor Autounfälle, vor Operationen und Blut und vor Schmerz. Ich habe Angst vor Spinne und andere haarige Insekten die man nicht an die Auge schauen kann und sie verstehen. Ich habe Angst vor der Tod, vor Falten und graue Haare und vor die graue Star die mich nicht sehen lassen wird wenn ich alt werde. Ich habe Angst vor alle Krankheiten die man bekommt wenn man alt und hilflos ist. Ich habe Angst vor allein zusein, vor der Blick des Hundes wenn er weis daß er der einzige ist, der etwas für mich machen kann um meine seltsame Tage  in Ordnung und frieden zu bringen. Ich habe Angst vor nicht geliebt zusein und vor zu viel lieben,  und nur habe ich Angst vor nicht verstanden werden  wenn ich bloß Verständnis suche. Ich habe auch Angst daß niemanden dort sein könnte um mich zu hören wenn ich spreche oder meine Hand haltet wenn ich weine.

                    Ich habe Angst vor Angst selbst um mit Angst leben, und nicht wissen wovor ich Angst habe . Aber ich habe Angst vor keine Angst haben, und das Lebens ohne Vorsicht genießen und wie eine Puppe jedes Kind das mich in die Hände hat blind vertrauen und nicht das Ende von Alles furchten.

                   

  Ena, 15. Juni 1999

Es war sehr kalt draußen, es regnete und alles war furchtbar still. Ab und zu könnte man jemanden hören, der laut Befehltet, und  die starken Fußstapfe des Wächtern beim ablösen. Hans war sehr ruhig, und zittertet. Sein Auge war noch etwas geschwollen und Sophia konntet daß er Angst hatte sehen. Er schautet so jung und so Unschuld aus daß sie konntet nicht ihn weiter beobachten. Sie ging zum Fernster und sah daß in einen Haus eine Familie mit drei Kinder saß zum Abendessen. Sie waren sehr ruhig und die Mutter schautet  böse aus. Sophia dachte „- Was ich jetzt geben würde um nur einen Abendessen mit meine Familie verbringen können-„ Sie haben immer Urlaube, Prüfungen, Politik,  Probleme und alles beim Abendessen zusammen diskutiert. Es könnte manchmal sehr lustig sein, besonders wenn Hans Papa imitiert hat, oder seine Freunde Doktor Isaac Levi und seine Familie, die uns immer wahnsinnig häßlich  Geburstagsgeschenke gegeben haben, Irgendwie, eines Tages waren sie weg und wie redeten nie wieder über sie. Dann fangte unsere wundervoller Welt absurd zu werden an.

          Mein armer Hans, immer so leidenschaftlich engagiert mit Politik, mit Flügblättern  und mit Freiheit Träume, manchmal denke ich ob es alles wert war, die große Reden und Diskussionen gegen die Regierung und die Armee, die klandestine  Besprechungen mit andere Studenten, und die Angst, die permanent Angst und misvertraut vor Alle. Seine Augen haben immer geglänzt wenn immer wir die nächste Aktion geplant haben, immer sicher das es die definitive sein würde...

          Es ist schon Zeit. Jemand öffnet die Tür und dann werden wir diese Zelle verlassen. Ich schaue Hans in die Auge. Er nimmt meine Hand und sagt: „- Sophie, ich bin stolz auf dich“

„- Ich auf dich auch-„ Antworte ich. Die Tür ist geöffnet und während unsere Händedruck  verstärkt, begleiten die Wächtern uns in die eiskalte Regen.                   

 

  MIR IST DANACH ZUMUTE

Ich höre an Bord eines kleines Segelschiffes,

Das nach nirgendwo segelt,

die lachenden Delphine.

Mir ist jetzt danach zumute

Deine launischen Weichen Wellen von dir,

meinem süßen Mediterráneo, zu streichen

und mit fauler Miene

die geduldigen Fischer zu grüßen.

Mir ist jetzt danach zumute

Die vom Meer salzige Luft zu fühlen,

dem Weinen der Möwen zu antworten und

während das Silber des Mondes

auf dem Wasser schmilzt,

möchte ich für immer bei dir bleiben.

 

BESCHREIBUNG (HELGA SCHICHO)

                    Wenn ich sie mit einem Wort definieren sollte, wäre es „Lehrerin“. Und sie ist eine richtige Lehrerin: sie hat Phantasie, sie ist spontan und sie ist immer in der Lage uns die komplizierte Welt der deutschen Sprache zu erklären.

                    Sie bewegt sich die ganzen zwei Stunden die der Kurs dauert, mit ihren Händen, mit ihrem Lächeln und mit ihren ganzen Körper, erläutert Verben, Fälle, Präpositionen, Passiv uns neue Wörter.

                    Sie hat blonde Haare, blasse Haut, blaue Augen und ein ansteckendes Lächeln. Sie ist lustig uns menschlich und, in jedem Fall, professionell. 

 

  VON: „DIE ZUNGE DER SCHMETTELINGE“

BEI: MANUEL RIVAS

                    Mein Name ist Moncho, aber als ich ein Kind war, nannten mich alle „Pardal“ (der Sperling), weil ich immer sehr schnell durch den Wald und die Straße lief, und ich war klein und dunkel, wie ein Sperling.

          Mein Vater war Schneider, er war Republikaner, uns er hat immer mit meiner Mutter diskutiert, weil sie zur Kirche ging, und sie konnte nicht verstehen, warum er keine Sympathie für den Pfarrer hatte, und er hat immer die Predigten des Pfarrers gegen die Regierung kritisiert.

-„Was hast du gegen Azana?“- fragte mein Vater.

-„Ich glaube, daß er atheistisch ist“.- Antwortete meine Mutter.

-„Du solltest dem Pfarrer nicht so genau glauben“.

-„Ich gehe in die Kirche zum beten“.-

-„Du schon, aber der Pfarrer nicht!“.-

          Ich hatte Angst vor der Schule. Wenn ich unartig war, sagten alle: „Wenn du in die Schule gehst, sollst du dich gut benehmen und diszipliniert lernen!“.

          Ich habe mir vorgestellt, daß die Schule wie ein Gefängnis wäre und die Lehrer wie schreckliche Foltere wären. In die Nächten vor dem ersten Schultag  konnte ich nicht schlafen. Ich konnte nicht so leicht „Auf wiedersehen“ sagen.

          Endlich kam dieser furchterregende Tag. Ich setzte mich ganz hinten in eine Ecke der Klasse, wie in ein Versteck. Die Tür öffnete sich und der Lehrer kam. Er war klein, und sein Gesicht war wie das eine Kröte. Er sagte nichts, aber seine Augen fixierten uns ganz intensiv. Plötzlich zeigte er auf mich und sagte:

-„Wie heißen Sie?“

          Alle Kinder haben mich angesehen. Ich war erschrocken.

-„ P...Pardal“- Sagte ich.

          Die Kinder lachten, und ich dachte ich wäre jetzt lieber tot. Ich könnte nichts sagen, und füllte, daß meine Hosen naß waren. Die Kinder haben das gesehen und sie lachten mehr und mehr. Ich lief weg vor der Schule  uns weg von allen. Ich konnte meine Beine nicht halten, und ich lief bis es dunkel war und ich fand mich allein, im Wald. Die Männer des Dorfes haben mich gesucht mit Fackeln und Hunden, und ein Nachbar fand mich, und nahm mich nach Hause. Niemand sagte etwas.

          Am nächsten Morgen brachte meine Mutter mich zur Schule und der Lehrer sah mich und stellte mich vor alle Kinder. Er sagte:

-„Das ist Pardal“ – Er war wirklich häßlich, aber er hat ein freundliches Lächeln.-„Pardal ist ein schöner Name und wir sind sehr stolz ihn in unsere Klasse zu haben“.

          Während der nächsten Monate zeigte der Lehrer uns eine neue Welt, es war begeisternd ihn zu hören, wenn er uns von Geschichte oder Natur erzählte, aber das Beste war immer, wenn er über die Insekten sprach, über Schmetterlinge, Käfer, Würmer, usw.

          Jeden Tag gingen wir zusammen, der Lehrer und ich in den Wald, Insekten zu suchen, und dann gingen wir zu mir nach Haus, meiner Familie etwas zu essen. Meine Eltern waren sehr stolz daß ich der lieblichste  Schüler des Lehrers war, und eines Tages machte mein Vater für ihn ein Anzug. Der Lehrer war sehr dankbar und er tragt diesen Anzug ein ganzes Jahr. Ich liebte meinen Lehrer wie einen Freund.               

          Das Lebens im Dorf war ruhig und monoton aber eines Tages änderte sich alles. Die Leute gingen schnell durch die Straßen und sagten nicht viel, alle sahen besorgt und angstvoll aus. Ich spielte am Hauptplatz und ein Polizist kam mit dem Motorrad, er hatte eine  Fahne hinten, er hielt vor dem Rathaus und sagte:

-„Arriba Espana!!“- (Heil, Spanien!!)

          Dann fuhr er weg. Die Müttern brachten die Kinder heim und dann blieben die Straße leer.

          Mein Vater setzte sich an der Tisch und rauchte. Niemand sagte etwas. Eine Nachbarin kam und sagte zu meine Eltern:

-„Schreckliche Dinge passieren in der Hauptstadt. Sie sagen daß das Militär ins Kongresshaus eingedrungen ist, und daß es eine große Verwirrung im  Parlament gibt“.

          Am nächsten Tag sagte meine Mutter zu mir:

-„Moncho, hör zu, weil das sehr wichtig ist: Dein Vater ist kein Republikaner, er hat niemals gegen den Pfarrer gesprochen und, das ist sehr wichtig, er hat niemals dem Lehrer einen Anzug geschenkt. Hast du mich verstanden?“.

-„ Ja, Mutter.“- Sagte ich.

          Dann, trugen wir unsere beste Kleidung und gingen wir auf den Hauptplatz, wo das ganze Dorf vor der Tür des Rathauses wartete. Nach einigen Minuten wurde die Tür geöffnet und die Polizei brachte die Gefangenen heraus. Sie waren alle Nachbarn und Männer die wir kannten. Der letzte Mann war der Lehrer.

          Die Leute schrien „Kriminelle!! Komunisten!! Russen!!“. Meine Mutter flüsterte meinem Vater zu:

-„Bitte, Ramón, sag etwas! Gib den Leuten zu verstehen daß du kein Republikaner bist!“.

          Aber mein Vater sagte nichts. Er war nervös und zitterte. 

-„Ramón“,- sagte meine Mutter- „Um Gottes willen!!“

          Mein Vater sagte dann, ganz ruhig:

-„Kommunisten! Verräter!“.

          Zuerst war es wie ein Flüstern, aber nach und nach   wurde sein Flüstern zu einem Schrei, und er kam näher zu den Gefangenen und dem Lehrer.

-„Kriminelle!! Mörder!! Bastarde!!“

Ich habe meinen Vater niemals diese Sprache  verwenden gehört. Er sah mich an und sagte:

-„Komm, Moncho, du sagst auch etwas!“.

Dann rief ich auch:

-„Kommunisten!! Verräter!!“

          Ich suchte meinen Lehrer.

-„Kinderfresser!! Kröte!!“

          Ich war eines der Kinder, die Steine auf die Beamten warfen, als sie die Gefangenen weg trieben.

 

DROGEN

          Mein Körper schmerzt. Mein Kopf, meine Arme, meine Beine, alles tut weh. Die kleinste Bewegung, auch wenn ich atme ist wir eine Folter. Und der Schüttelfrost, und die Übelkeit, und es wird schlechter und schlechter, ich weiß

Endlich bin ich zu Hause angekommen, und endlich habe ich alles vor mir. Die Zitrone, die Spritze, die Löffeln und diese weiße Lieblings Dame, die auf mich wartet, mit ihren furchterregenden geöffneten Armen.

Ich lasse sie dorthin. Sie kennt den Weg sehr gut, mein Körper ist schon seit langem ihr Zuhause, und ich lasse sie alle meine Zellen aufwecken.

Der ganze Schmerz ist vorbei, jetzt fühle ich mich nicht mehr allein oder diskriminiert. Es ist mir egal daß ich kein Geld habe, keinen Job oder keine Zukunft. Ich reite ein weißes wildes Pferd durch den Himmel und ich lasse alles und alle hinter mir. Ich und meine tödliche aber süße weiße Dame. Jetzt brauche ich nichts, nicht mehr.

 

BESCHREIBUNG (VIRGINIA)

          Die Person, die ich hier beschreibe, ist eine spezielle Freundin von mir. Sie ist jemand, die mein ganzes Vertrauen hat, und sie hat einen speziellen Platz in meinem Leben und in meinem Herzten.

          Sie hat rebellische schwarze Haare, die ihr kleines Gesicht umranden. Ihre dunkle Augen sind neugierig und ihre Blick ist direkt und ehrlich. Sie lacht oft, und sie hat ein warmes liebevolles Lächeln, wie man es nur bei einer spanischen Frau finden kann.

          Sie trägt fast immer Schwarz, Rot und Weiß und ihre Aussehen ist immer elegant.

          Sie ist stur und stolz, man kann viel lachen und viel Spaß mit ihr haben und sie ist, für mich, ein kleiner Teil Spaniens in einer Österreichischen Stadt.

 

MEINE SPANNENDSTE / SCHRECKLISTE / LUSTIGSTE BUSREISE

          Ich bin der größte Queen-fan seit sehr lange Zeit. Ich habe immer gedacht daß, sie eine ganz besondere Musikgruppe sind, und Freddy und Bryan waren ein geniales Paar.

          Ich wohnte in Sud Spanien, in der Nähe von Gibraltar und ich habe irgendwo gelesen, daß sie in Berlin spielen würden. Zur dieser Zeit war ich arbeitslos und ich hatte viel Zeit, aber nicht so viel Geld, deshalb kaufte ich eine Buskarte nach Irún, von Irún nach Lyon, von Lyon nach Brussels  and von Brussels nach Berlin.

          Die Busreise dauerte vier und einen halben Tag. Dir Leute waren unfreundlich und ich war sehr müde. Ich hatte viele Probleme in Lyon, meinen Bus zu finden und es regnete die ganze Zeit. Ich hatte genug zum Essen mit gebracht wie Obst, Brötchen u.s.w. und etwas zum Lesen. Für vier und einen halben Tag war es mir langweilig, ich war müde, fühlte mich unbequem und schmutzig, weil ich keine Dusche nehmen konnte.

          Endlich bin ich zur Kartenkasse vom Berliner Stadion angekommen. Ich habe eine von den letzten  Karten gekauft und ich mußte 6 oder 7 Stunden auf das Konzert warten. Ich war eine von den ersten Personen im Stadion und deshalb hatte ich einen sehr guten Platz.

          Ich habe Queen gesehen und es war unglaublich. Ich habe sehr bald vergessen, daß ich müde  oder schmutzig war, weil sie so gut gespielt haben. Es war ein sehr spezielles Konzert. Nachdem bin ich wieder zu dem Bus zurück gekommen und als ich endlich zu Hause war, habe ich 2 Tage lang geschlafen.

          Den Aufwand aber war es wert und ich würde es noch hundert Mal machen.

 

DIE KLEINE SCHWALBE

          Es war einmal im Sommer eine kleine Schwalbe, die sich in eine Rose verliebt hatte. Als der Sommer zu Ende ging, und es kälter und kälter wurde, merkte sie, daß alle andere Schwalben schon lange in wärmer Länder geflogen waren. Sie sagte Aufwiedersehen zu ihrer lieben Rose und flog schnell weg. Der Wind aber war schon so kalt, daß ihre Flügeln sehr bald gefroren waren, und sie fühlte sich so müde, daß sie nicht mehr fliegen konnte. Die kleine Schwalbe fiel erschöpft in ein Feld. Plötzlich kam eine Kuh und verrichtete ihre Notduft genau über die kleine Schwalbe. „Mein Gott!“- dachte sie – „Das ist das Ende!“.

          Aber langsam begann sie sich wärmer und besser zu fühlen, so viel besser, daß sie nach einige Minute ein Lied zu singen begann.

          Leider war eine Katze in der Nähe, die dieses fröhliches Lied hörte und, neugierig, die kleine Schwalbe ausgrub und ausfraß.

 

Moral:

          „Wer dich auch immer in die Scheiße taucht, muß nicht unbedingt dein Feind sein.

          Wer dich auch immer aus der Scheiße hilft, muß nicht unbedingt dein Freund sein.

          Bist du auch mit Scheiße bedeckt aber glücklich, halte lieber deinen Mund!“.  

  MEIN LEBEN IN DER FREMDE...

          Seit ich sehr jung war, bin ich viel gereist, es ist für mich notwendig andere Länder kennenzulernen und ich finde es wirklich begeisternd.

          Die Welt ist dort für mich, und es ist so unglaublich geheimnisvoll und begeisternd, sie hat so viel anzubieten, und ich glaube es ist der beste Weg die Leute kennenzulernen und zu verstehen. Alles ist neu, und unterschiedlich: Die Sprache, die Kleidung, die Gewürze, das Brauchtum, die Landschaft... Ich könnte ohne Reisen nicht leben.

          Österreich ist ein farbenvolles Land, es gibt sehr viel zu sehen und jeder Ort oder jede Stadt hat ihre spezifisches Identität und ihren eigenem Charakter, und das macht dieses Land zu einem besonderen Land. Die Leute sind freundlich und sie sind stolz auf ihre Heimat und ihr Brauchtum. Sie erzählen gerne über ihr Land, ihre Geschichte, ihre Architektur oder ihre bekannteste Bauten, und ich habe diesen Stolz nicht oft gesehen, vielleicht in Bayern oder im Osten der Schweiz.

          Ich finde dieses Land schön und gastfreundlich, und ich habe Lust alles zu entdecken was es für mich anzubieten hat.

HEIMAT

       Früher war meine Heimat dort, wo die Gerüche aus der Küche meiner Mutter kamen und wo ich in der Früh Geräusche aus dem Radio hörte. Heimat war auch zur See fahren mit dem Segelschiff meines Onkels und dann an der Küste von Moroko  Fisch zu essen. Es war auch der Duft des Zimttees meiner Großmutter den ich jeden Abend roch, und es waren auch die endlosen Autofahrten nach Nordspanien  am Ende der Sommerferien. Es war das Raufen mit meiner Schwester und das Lachen mit meinen Schulfreunden. Mit Heimat werde ich immer Musik von Rachmaninoff und Tschaikovsky verbinden, weil mein Großvater immer diese Musik gehört hat

          Jetzt ist meine Heimat dort, wo meine Bücher liegen, wo meine Freunde sind und sie mich besuchen können. Meine Heimat liegt unter den Sternen und über meine Träumen und meinem Ehrgeiz. Meine Heimat ist einfach dort wo ich nach der Arbeit meine Beine ausstrecken kann... und natürlich Musik von Rachmaninoff und Tschaikovsky hören kann.

          Mein Name ist Ena und ich bin 26 Jahre alt. Ich wurde in Madrid geboren, aber ich wohnte viele Jahre in Algorta, Nordspanien. Meine Familie lebt in Spanien. Ich habe einen Bruder und eine Schwester. Beide studieren in Spanien. Da habe ich als Sekretärin gearbeitet. Ich wohnte 4 Jahre in Großbritannien und ich arbeitete in einem Büro. Jetzt in Österreich, lerne ich Deutsch, damit ich eine bessere Job bekomme. Vielleicht in Spanien, England oder wo immer. Die Welt ist Groß und ich reise gerne.

          Meine Hobbys sind Spazierengehen im Wald mit Asta, und auch Queen Musik hören. Ich lese sehr gerne und hoffentlich werde ich die deutschen Schriftsteller bald lesen können. Jetzt bin ich ein Au-pair Mädchen und meine Gastfamilie ist  sehr gut. Mir gefällt Graz sehr. Ich gehe Abends mit meinem Freunde in die Stadt. Wir gehen auch in einen Gasthof und ich trinke mein Lieblingsgetränke Guinness.

 

  PARADIES

          Paradies heißt ein kleines aber bequemes Haus mit einem Garten, das groß genug für meine Hunde ist.

          Dieses Haus hat alles, was ich brauche oder was ich liebe, meine Bücher, meine Schallplatten, meine Becher,... Es ist wundervoll nach Hause zukommen. Der Mann, der mich lieb hat, wartet auch dort auf mich.

          In diesem Haus ist verboten „Auf wiedersehen“ zu sagen und es gibt keinen Platz für Leid, Groll oder Tränen.

          Das Haus ist immer voll, meine Familie und meine Freunde besuchen es immer, und sie fühlen sich wie bei ihnen Zuhause.

          Dort kann man all daß ich auf den Weg und durch viele Jahre verloren habe, finden, meine Heimat, meine Kindheit, meine Unschuld und meinen Großvater.

          Es liegt beim Strand und auf dem Berge, in Österreich, Spanien, Großbritannien und tausend verschiedene Länder, die ich geliebt habe.

          Dort, gibt es keine Vergangenheit oder keine Sorgenvolle Zukunft, nur die besten Momente meines Lebens wiederholen sie sich die ganze Zeit.

          Kinder, Hunde, Bücher, Lächeln, Kochen, Liebe, Heim, freunde, Familie, Das Meer,... das ist Paradies.

 

SCHIELLE – BILD EINES KNABEN

          Das hier ist ein wunderschönes Bild. Ein lachendes Kind steht vor einem weißen und einfachen Grund. Er trägt einen roten Bademantel, der orientalisch ausschaut. Seine Stellung ist auch ein bißchen fremd, seine Beine sind gekreuzt, und mit seinen riesen großen aber feinfühligen Händen hält er sie. Er sitzt ganz gerade, aber er ist nicht angespannt, als ob er seit langem eine innere Disziplin gelernt und praktiziert hätte.

          Sein Gesicht ist süß, lieblich und träumerisch, seine Augen sind warm und groß, als ob er gerade aus einem wundervollen Traum aufgewacht wäre. Seine Lippen sind intensive rot, rund und voll, und sie lächeln weich.

          Ich kenne die Geschichte oder der Grund von diesem Bild nicht, aber ich möchte denken daß dieses Kind, die geträumte Kindheit des Künstlers ist:  unschuldig, Lächelnd, träumerisch und zärtlich.

          Es fällt mir auch auf daß dieses Kind, eine ungewöhnliche Gelassenheit anzeigt, und es könnte die Gelassenheit der Weisheit sein.

 

Es war acht Uhr Abends, und als ich auf die Straße gegangen bin, 2 junge Männer haben mich höflich nach  dem Weg zum Bahnhof gefragt. Ich habe meine Handtasche auf einen Bank kurz gestellt und ich habe dem Stadtplan ausgepackt um den Weg zu suchen. Nach wir es gefunden haben, haben die Männer sich bedanken und sind weiter gegangen. Auf einmal habe ich bemerkt daß meine Tasche weg war. Dann bin  ich sofort zum Polizei gegangen und ich habe den Diebstahl gemeldet.

Ena Algaba-Montes 5.  Oktober 1999

Liebe Angela,

          Wir haben den Urlaub in Ferienclub Sonnenschein verbracht, und es war ein Alptraum: Es gab keine Strand, aber nur ein kleines und schmutziges Schwimmbad. Die Leute an die Rezeption und die Personal in generell  waren unfreundlich, nicht hilfsbereit  und sehr arrogant. Der Restaurant war unglaublich teuer und das Essen kalt oder gebrannt und geschmacklos. Die Zimmern waren auch extrem teuer.

          Wir wollten eigentlich Volleyball und Tennis spielen, aber sie haben keine richtige Installationen dafür gehabt, so wir sind am meistens ins Zimmer geblieben oder spazieren gegangen.

          Es hat uns offensichtlich nicht besonders gut gefallen, aber wenn du eine Masochist wärest, würde ich es dir herzlich empfehlen!

          Alles gute Ena

Ena Algaba-Montes   9. Oktober 1999

  ...Mir fehlt England

          Mir fehlt England und sein temperamentvolles Wetter, das an einem einzigem Tag die vier Jahreszeiten bieten kann. Der bittere Wind und das Eis, das niemals einen Engländer vom Golfspielen abhalten kann.

          Mir fehlen die Freitag Abende vor dem Fernsehen, die Komödien und die Werbung, der Fisch und die Pommes mit Essig oder das chinesische Essen zum mitnehmen .

          Mir fehlen die Privatmuseen,  die Buchhandlungen, die Promenaden, die Piers und die kalten und windigen Tagen, wenn die  Leute bei weißen Klippen einparken und stundenlang Tee im Auto trinken, während der feuchte Wind draußen schreit  und tanzt. Die kleine Geschäften an jeder Ecke, und die riesengroßen roten  Briefkästen.

          Mir fehlt Sonntag in der Früh am Flohmarkt zusein und zwischen Feinem Porzellan und Mallorcanischen Aschenbechern zu wandern. Die Pubs, die einen einsamen Tag durch ihren starken Geruch aus Tabak und Bier, der guten Musik, den Billiardspielen, den lauten Witzen, den Fluchwörtern, dem Lächeln und den unmöglichen Teppichen, mit Freude und guten Gesellschaft erfüllen.

          Mir fehlen die Engländer, ihre extravagante Art, ihre wunderschöne Sprache, ihre Motivation und ihre Ironie mit Katastrophen  und Trauer zu Leben. Die lachenden und blauhaarigen alten Damen und die Freundlichkeit der Fleischer und Fischhändler. Der Stolz und die Leidenschaftlichen Diskussionen über Fußball oder Krieg und ihre Meinung über das Ausland, wo Alles besser, sonniger, leckerer und freundlicher ist, aber aus einem geheimnisvollen Grund,  würden sie niemals tauschen.

          Mir fehlt England und seine Landschaft, die Hundertjährigen Eichen, die Bauernhäuser, die Schaffe, die Burgen und die Parke.

Die Kathedrale, die römischen Straßen und Ruinen, das graue Meer und  seine Gezeiten, die  Rotkehlchen und ihre  fröhlichen Lieder in der Früh.

           Mir fehlt das alles und viel mehr noch was ich nicht beschreiben kann, weil England  einem Teil meines Herzens besitzt, wie nur England, auf seine tyrannische Art  ein ausländisches Gebiet dominieren kann.

  Ena Algaba-Montes 31. Oktober 1999

KRIEG

          Die Stadt riecht nach Staub, von brennendem Holz und Fleisch, nach Angst und Panik. Alles war furchtbar still  und die Luft war schwer mit ungesprochenen Wörtern und Trauer. Die Leute kamen langsam raus aus ihrem Versteck um eine neue Welt aus Ruinen und sterbendem Feuer zu entdecken. Manche schüttelten den Kopf und starrten  auf das war früher sein Haus war, jetzt, nur ein rauchender Berg aus Steinen und halber verbranntes Balken, ein Paar schwarzen Wänden und die Erinnerung an das was damals Möbel waren. Manche fingen frenetisch zu suchen, an Geld, oder eine Puppe, oder ein Bild, oder eine Spur von dem was das Leben vor wenigen Stunden war. Manche Leute weinten und riefen raus anderen unter den Steinen  und Mauern, Sie schrien, sie weinten und bald war die Luft mit Namen und Wehklagen erfüll.

          Angela könnte ihre Beine kaum bewegen, sie atmete und schleckte schwer. Sie hatte Kopfschmerzen  und sie wußte nicht wo sie war. Es war alles dunkel  und still und sie dachte nach, Mutter hat geschrien das die Flugzeuge kommen und sie sind schnell in den Keller gelaufen, sie müßte Opa helfen, weil seine Beine waren älter als er, wie er immer gesagt hat, und sie haben schon zu sterben angefangen. Auf einmal fiel der Himmel herunter und mit einem betäubenden Donner verlor sie das Bewußtsein.

          „Mutter?“- Rief sie. Aber sie könnte ihre eigene Stimme nicht hören. Sie schaute herum und konnte nur Ziegelsteine und Staub sehen. Dann sah sie Manuela. Sie war ihre Lieblingspuppe, die eine die Opa ihr zu Weihnachten vor drei Jahre gegeben hat. Sie nahm es und merkte daß ein Arm fehlte und ihre Haare  waren teilweise verbrannt. „Wie du aussiehst!, Manuela, jetzt müssen wir deinen Arm finden"- schimpfte  Angela. Sie stand langsam auf und fing zu suchen an.  Alles sieht so anders aus. In einer Ecke lag ein Bein, und sie erkannte es, weil es trug noch immer die graue Patschen . Es war vom Opa. Lustig. Er hatte recht gehabt, es ist wirklich vor ihm gestorben. Daneben sah sie den Arm von Manuela. Sie nahm es und versuchte raus aus dem Keller zu kommen. Es war gar nicht leicht, aber durch einen Spalt von dem fast runtergefallenem Tor kam sie raus.

Sie war froh die frische Luft zu atmen, es war kalt ein leichter Regen fiel. Das Dorf war anders, viele Häuser waren nicht mehr da, wo sie immer waren, und es gab Leute die weinten, die   zwischen Steinen  und Balken  suchten und andere Leute lagen einfach auf dem Boden, manche bluteten und hatten Teile ihres Körpers verloren, wie Manuela, und waren sehr still. Sie ging die Straßer unter und sah die Nachbarin Doña Patro. Sie ist immer nett zu Angela gewesen, sie hat ihr sogar extra Kuchen für ihre Familie zu Ostern gemacht, wann immer Mutter krank war und kein Geld verdienen könnte beim putzen.

Doña Patro saß auf einem Stuhl der, wie ein Wunder, nicht verbrannt war, und schaute ihre Hände an, sie hat immer gesagt daß eine echte Dame  immer saubere Hände haben muß, und  die Nägeln richtig schneiden, feilen  und eincremen, damit sie nicht wie die von Bäuerinnen ausschauen. Angela stand vor Doña Patro und starrte sie an. Die alte Frau erhob ihren Blick von Ihren Händen und sagte „Ich kann mein Manikürset nirgendwo finden“- Ihre Augen waren rot und ihr Blick war fremd für Angela. Keine von beiden sagte was für eine weile, Doña Patro examinierte nur ihre Hände und Angela starrte sie an. 

Plötzlich sagte Doña Patro: „Die Faschisten waren es. Mein Man hat immer gesagt, sie kommen bald und werden unsere Träume bombardieren, und jetzt ist es passiert“- Angela sagte nichts. Sie legte den kaputten Arm der Puppe auf Doña Patros Schoß und hob Manuela langsam  vor. Die alte Frau machte zuerst nichts, aber langsam verstand sie, und aus einen Tasche ihrer  Schürze nahm sie eine Nadel und etwas weißen Faden und fing langsam zu nähen an.

Angela beobachtete die Experten Finger und bald hatte Manuela beide Arme wieder. Sie nahm ihre Puppe und Doña Patro nahm Angela zu ihr und setzte sie auf ihren Schoß. Angela merkte wie kalt es war, und wie sie müde war, und sie wollte nur schlafen. „Weine nicht, mein Kind, es wird alles wieder gut“- murmelte die alte Frau, und während sie das Kind schaukelte, fielen Angelas Augen zu und schlief sie ein, umarmt und wieder beschützt.                   

          Ena Algaba-Montes 3. November 1999

  * Hausübung

1)       Wie stellen Sie sich ihr Begräbnis vor?

2)     Glauben Sie an Das Lebens nach dem Tod?

3)     Haben Sie Angst vor sterben?

4)     Hilf der Glaube beim Tod?

5)     Was glauben Sie dass nach dem Tod passiert?

Wenn das Ende meiner Tage kommt und damit, die ewige Nacht, werden meine Augen nicht mehr sehen, wer mich geliebt hat, sie werden auch nicht sehen, wer um mich weint oder trauert, und ich werde keine Klagelieder hören. Ich werde nicht spüren, wie mein Körper für immer in das kalter Grab  hinuntersinkt, und ich werde keine Glocken singen hören. Ich werde keine Angst haben, mir wird nie mehr kalt sein, und ich werde weder Haß noch Groll fühlen, weil ich  nicht mehr dort sein werde.

Ich werde nichts sein, und gleichzeitig werde ich alles sein. Mein Körper wird Blätter, Steine, Sand, Würmer und Erde sein , er wird auch Wasser und Gas, Wolken und Sonne, Meere und Berge sein. Ich werde nur die Schritte des Kindes im Wald hören, die über mich hinweglaufen, ich werde die schreienden  Spätzlein streicheln, wenn ihre Mutter sie mit mir füttert, und ich werde die Regentropfen sein, die dein Gesicht Küssen. Ich werde der Wind und die Welle, ich werde der Schlamm  und die Rohre , ich werde der Kies und die Strände sein.

Ich werde das alles und viel mehr sein, weil mit dem Tod  mein Leben anfangen und blühend wird. Ich werde eine und viele sein, ein Teil vom  Ganzen ,und ich werde alles und alle hören, spüren, sehen und berühren. 

  Ena Algaba-Montes 18. November 1999

c) Warum würden viele Menschen gerne aus ihrem gewohnten Leben aussteigen?

Was hindert sie wohl daran? Was würde Sie daran hindern?

d) Was sind ihre größte Wünsche? Glauben Sie, daß Sie eines Tages verwirklichen können?

          Ich möchte David sein. Mein Körper, sowie mein Herz, würde ein Stein sein, nur gefühlloser Marmor, der die vorbeigehenden  Jahrhunderte beobachten würde. Mit meinem leeren Blick würde ich Millionen von Menschen, die mich bewundern, sehen. Sie würden alle meine perfekte Figur, die unglaubliche Proportion meiner Beine und Arme, die Eleganz meiner Pose und die Melancholie in meinem Gesicht verehren.

          Die Leute würden Bücher über meine totale Perfektion schreiben, über wie meine  Hand, die eine Schleuder hält auf meiner Schulter, und die andere, die faul bei meinem Bein hängt. Sie werden nie erfahren, was ich in dem Moment meiner Kreation gedacht habe, was meine Augen gesehen  haben, und was meine Lippen sagen wollten.

          Jeden Tag, seit fünfhundert Jahren, würden hierher Menschen von der ganzen Welt kommen, um mich zu sehen, zu seufzen, mich zu lieben und sich  zu wundern, wie so eine perfekte Natur in etwa vier Meter zusammengefaßt sein kann, und wie ich die größten Gedichte inspirieren kann.

          Wenn ich David wäre, und mein Körper auf einmal lebendig werden würde, würde ich gleich stehenbleiben. Ich würde nicht erlauben, daß sich etwas ändert . Ich würde nur all diesen kleinen unperfekten und häßlichen  Menschen weiter erlauben, mich zu beobachten und sich zu schämen über ihre Demut und ihre Disproportion. Ich würde die Jahre, die Kriege, die Krankheiten und das Elend von Menschen, auf meinen unsterblichen Ruhm sehen, und ich würde dort immer bleiben, hoch und unerreichbar für die Ewigkeit.

HEIMAT ( Astrid Pauger ,Oesterreich 27.9.1999 )

Heimat - was ist das ?

Heimat muss nicht unbedingt dort sein, wo man geboren oder aufgewachsen ist. Heimat ist nicht nur dort, wo die Mutter kocht, die Geschwister spielen, wo der Vater zur Arbeit geht - nein, der Begriff Heimat ist nicht leicht zu definieren . Heimat kann auch nicht so einfach durch willkürlich gezogene Grenzen oder traditionsbestimmte Riten erklärt werden . Denn sicher wird jeder Mensch etwas anderes unter Heimat verstehen und dieses Wort anders definieren. Ich hatte das Glück von klein auf immer ein zu Hause - eine Heimat - zu haben und war auch nie gezwungen diese unfreiwillig zu verlassen . Ich wurde nie aus meiner Heimat vertrieben und hatte immer das Gefühl eine Heimat zu haben . So war ich als Kind des öfteren von Heimweh geplagt, wenn ich nicht daheim bei meiner Familie sein konnte . Aber heute hat sich alles verändert und mich plagt das Fernweh . Nur all zu oft, ist der Begriff Heimat für mich jetzt nicht mehr an einem bestimmten Ort oder Personen gebunden . Heimat ist für mich der Ort an dem ich mich geborgen und sicher fühlen kann.

 

Home ( Astrid Pauger, Austria , 27.9.1999 )

What is home ?

Home does not have to be the place , where you where born and breed . Home is not only the place , where mother cooks , brother and sisters are playing , or where your dad goes to work - no , it is not so easy to define the word home . Home can not be explained by boundaries which were put there spoutaneous . Of course everybody will understand some thing different when the bear the word home and everybody will interprete this word individually. I was very becky to always have a home . I was never forced to leave my home , I always ha the feeling to have a home . As a child I was homesick a lot when I could not be neith my family . But today every thing has changed, home does not mean a certain place or a certain person for me. Home is the place where I feel comfortable and save .

Astrid Pauger,28.9.1999  

AG00085_.gif (503 Byte)

Ich sende Ihnen hiermit meinen Beitrag zu Ihrem Aufsatzwettbewerb mit dem
Titel: "Kinder Europas".


Autorin: Melanie Mattlschweiger

Adresse: Altirdning 116
         8952 Irdning

Schule/Jahrgang: BHAK Liezen, IV a

Mit freundlichen Grüßen


"KINDER EUROPAS"

Prolog

Diese Seiten beinhalten Tagebucheintragungen verschiedenster Jugendlicher
aus den verschiedensten Staaten Europas. Jeder beschreibt in gewisser Weise
die Einstellung gegenüber seiner Heimat - seinem Zuhause, in dem er oder sie
aufgewachsen ist. Am Schluss wird der Leser dieser Seiten bemerken, dass die
meisten Menschen das Gleiche unter Heimat verstehen, aber was?

1)

Belfast, Irland 21. März 1996

Liebes Tagebuch!

Heute habe ich endlich wieder Zeit, dir mitzuteilen, was in letzter Zeit
geschah. Eigentlich nichts Besonderes, aber du willst es trotzdem wissen,
nicht wahr? Meine Tante Nancy kam heute zu uns nach Hause, um
selbstgebackenen Streuselkuchen vorbeizubringen. Aber wir alle wissen doch,
dass sie uns nur besuchte, um das Neueste aus unserer Straße zu erfahren. Du
weißt schon, wer was über wen sagt, wie viel davon wahr sein könnte und so
weiter. Sie will nicht, dass wir denken, sie sei eine Klatschbase, und weil
ich sie mag, erzähle ich ihr, was sie interessieren könnte. Nicht, dass ich
viel zu erzählen hätte, es ist ja nie etwas los.
Danach saßen wir alle vor dem Fernseher, den mein Vater billig bei einer
Zwangsversteigerung erworben hatte. In den Sieben-Uhr-Nachrichten wurde wie
immer über einen Bombenanschlag irgendwo in Belfast berichtet. In letzter
Zeit hört man immer mehr von Bombendrohungen und -anschlägen im Westen der
Stadt. Überhaupt nichts Neues eben.
Eine Industriestadt wie Belfast besitzt viele alte Gebäude und Gemäuer,
deren Wände mit Parolen vollgeschmiert sind. Einmal für Katholiken, einmal
gegen Katholiken, und das gleiche für und wider Protestanten. Heute sah ich
eine Hausmauer mit der Aufschrift "ZURÜCK NACH ENGLAND, IHR VERRÜCKTEN".
Mein Bruder Jimmy hatte diese Wörter letzte Nacht auf die Wand unserer
Nachbarfamilie geschmiert. Er wird nie kapieren, dass es nur eine Parole
unter vielen ist.
Mein Schulkollege Peter, der mich wegen meiner etwas abstehenden Ohren immer
verspottet, fährt diesen Sommer über nach London. Dort wird er
wahrscheinlich die besten Ferien seines Lebens verbringen. Als ich diese
Nachricht hörte, wurde ich furchtbar wütend und sagte nur: "Ich bleibe hier
und halte Stellung, du wirst garantiert etwas Wichtiges verpassen." Und
weißt du was? Ich weiß genau, dass es nicht so sein wird. Menschen werden
wieder ermordet, durch Bomben oder Kugeln. Alles nur, weil sie einen
"falschen" Glauben haben. Aber ich werde das alles überleben, und wenn ich
alt genug bin und genug Geld habe, werde ich auch von hier fortgehen. Ich
will an etwas gebunden sein, das mir Leben gibt, aber ich will nicht mit
Fesseln an etwas gebunden sein, das durch Krieg und Intoleranz langsam
zerstört wird.
Ich bin müde. Mal sehen wie langweilig der morgige Tag wird. Gute Nacht!

Dein Johnny

2)
Parga, Griechenland, 29. Februar 2000

Mein Tagebuch,

ich muss dir unbedingt etwas erzählen. Ich hätte es dir schon vor einigen
Tagen erzählen können, aber ich hatte dazu leider keine Zeit. Also, alles
geschah am Freitag: Vormittags besuchte ich die Schule, wie immer. Da Mutter
um die Mittagszeit nie zu Hause ist, ging ich nach der Schule alleine zum
Strand. Zwar hat mir Vater verboten alleine, ohne Maria und Teresa, zum
Strand zu gehen, aber die beiden hatten ihre Schularbeiten zu erledigen.
Vater beteuerte hundertmal: "Mein Mädchen, du weißt ja nicht, wieviele
Verbrecher da draußen herumstreunen. Ich will nur das Beste für dich!" Egal.
Nun, die Fischerboote waren wie immer auf See, sie kommen immer erst bei
Dämmerung in den Hafen zurück. Und gerade deshalb ist der Strand um die
Mittagszeit leer wie die Wüste. Das gefällt mir, es hat mir schon immer
gefallen. Ich zog meine Schuhe aus, um den Sand zwischen meinen Zehen zu
spüren. Habe ich dir schon einmal erzählt, dass ich das Laufen am Strand
gelernt habe? Vermutlich nicht, aber trotzdem darf ich nicht auf das
vergessen, was ich eigentlich erzählen wollte. Denn als ich so vor der
rauschenden Brandung stand, sah ich ein Boot am Horizont, das in den Hafen
von Parga zurückkehrte. Ich war verwundert, denn um diese Zeit kehren die
Fischer nur zurück, wenn ein Gewitter oder ein Sturm aufzogen. Doch ich
kenne das Meer und die Gegend, in der ich aufwuchs. Bei wolkenlosem Himmel
wie an diesem Tag musste auf See ein Unglück geschehen sein. Ich befürchtete
das Schlimmste und lief in das Büro des Hafenmeisters. Er sollte Funkkontakt
mit dem Boot aufnehmen, doch das Boot antwortete nicht. Also wartete ich ,
bis das Boot einfuhr. Ich sah einen alten Mann, den alten Vasili vom Hügel,
der ganz ruhig von Bord ging, in Richtung Dorf. Ich kannte ihn nur von den
Erzählungen der anderen Leute. Ich lief zu ihm und fragte: "Warum kommst du
um diese Zeit schon zurück von der Arbeit? Was ist geschehen?" Und er
antwortete: "Mädchen, ich bin alt, ich habe Zeit. Ich habe nur etwas
vergessen, aber ich hole es und dann werde ich wieder an meine Arbeit
gehen." Ich war froh, dass nichts Ernstes geschehen war und ließ den Mann
weitergehen. Nach einigen Schritten drehte er sich wieder um und sagte:
"Wenn du willst, kannst du mitkommen. Ich brauche jemanden, der mir hilft
die Netze einzuholen." Meine Augen glänzten, in diesem Augenblick hätte ich
die Welt umarmen können. "Sicher, ich komme mit," antwortete ich. Du kannst
dir gar nicht vorstellen, wie unbeschreiblich schön der Rest des Nachmittags
war. Ich konnte jemandem helfen und schloss Freundschaft mit einem
unglaublich weisen Mann. Ich werde wohl noch öfters alleine zum Strand gehen
...
Anna

3)
Berlin, Silvester 1999

Liebes Stück Papier (das ich am Boden des Bahnhofs fand)!

Hier spricht wieder mal die Stimme von "Speedy", deinem alten Freund. Ich
verspreche dir, bei der Reinheit deiner Oberfläche, irgendwann werde ich
alle gesammelten bekritzelten Fetzen Papier zusammenkleben und
veröffentlichen, falls irgendjemand von meinem Leben hören will. Natürlich
könnte ich mir auch ein gestohlenes Tagebuch von "Ratte", diesem Gauner
besorgen, (es gibt nichts, das er noch nie geklaut hat), aber ich habe
Angst, er würde mich auslachen, weil ich meine Gedanken auf Papier schreibe.
Eigentlich habe ich noch nie die Geschichte meines "Hierseins" erzählt. Wie
es zu meinem Leben in diesem Stadtteil und im Sommer auch außerhalb Berlins
kam. Klar, ich habe mir das Leben als Straßenjunge, um nicht "Penner" zu
sagen, nicht ausgesucht, aber mein Schicksal hat wohl nichts anderes für
mich vorherbestimmt, oder doch? Wenn ich friere, weil der Boden, auf dem ich
schlafe, kalt ist und man genug Zeit zum Nachdenken hat, fällt mir mein
Leben vor diesem Leben ein. Eigentlich entstamme ich einer durchaus
"normalen" Familie. Sonntags gingen wir zusammen in die Kirche, danach gab
es Braten, und darauf spielten wir im Garten "Blinde Kuh". Ich könnte sagen,
wir waren eine "Bilderbuchfamilie", aber wir waren nicht immer so glücklich.
Ich hatte einen Bruder, er war zwei Jahre älter als ich und mein großes
Vorbild. Thorsten wollte seine ganze Jugendzeit über nur eines: Mit einem
schicken Auto durch unsere Stadt fahren und bewundert werden. Und ich
träumte diesen Traum mit ihm, ich wollte schließlich sein "Co-Pilot" am
Beifahrersitz sein. Als er endlich seine Führerscheinprüfung bestand, waren
wir alle sehr stolz auf ihn, so stolz, dass er sich gleich am Tag darauf ein
Auto aussuchen durfte. Für den Anfang durfte es aber nicht zu viele
Pferdestärken besitzen. Und so kam es, dass Thorsten durch die Straßen fuhr
und von allen Mädchen angehimmelt wurde. Aber Gott gönnte ihm sein Glück
nicht lange. Ich weiß nicht, warum er meinen Bruder hasste, aber er ließ ihn
jedenfalls von einem betrunkenen LKW-Fahrer überfahren. In dieser Nacht
klopfte ein Polizist an unser Türe. Ich kannte solche Szenen aus dem
Fernsehen und wusste sofort, dass irgendetwas mit Thorsten geschehen war.
Als meine Mutter die Nachricht erfuhr, brach sie zusammen. Wir schleppten
sie ins Bett, dort lag sie einige Nächte ohne aufzuwachen. Als sie erwachte,
und schon vorher, war die Welt eine andere, wie ausgewechselt. Es fehlte ein
wichtiger Teil in unserem Leben und dieser Teil konnte nie wieder ersetzt
werden. Von nun an hatte ich kein Vorbild mehr. Also suchte ich verzweifelt
und kam, wie es mein persönlicher Berater von der Sozialhilfe ausdrückte,
auf die "schiefe Bahn". Ich übernachtete manchmal im Freien, kam oft
tagelang nicht nach Hause. Meine Freunde sagten, ich sei verrückt. Warum
konnten sie mich nicht mehr verstehen? Meine Mutter versuchte mit mir zu
reden, doch ich sagte immer nur: "Lass mich in Ruhe! Ich weiß, dass du mich
nicht verstehen kannst." Ich war zu stur um mir einzugestehen, dass ich
Unrecht hatte. Mutter hätte mich schon verstanden, wenn ich nur mit ihr
gesprochen hätte. Das ganze wurde mir zu viel. Eines Tages, ich weiß noch,
es war der 23. Mai 1997, setzte ich mich in den Zug nach Berlin. Die
Großstadt würde mir das geben, was ich vermisste. Und so ließ ich alles
hinter mir. Meine Mutter, meine Freunde und meine Feinde.
Nun sitze ich hier alleine in der kalten Silvesternacht, obwohl ich
Silvester mit meiner Familie feiern sollte. Ich kann das Feuerwerk sehen,
das von lauter glücklichen Menschen betrachtet wird. Irgendwann, das weiß
ich, werde ich auch wieder feiern können - als glücklicher Mensch. Ich muss
zurück ... nach Hause!

"Speedy" alias Richard

4)
Valencia, Spanien, 31. August 1999

Buenos Diaz!

Heute hatte ich unbeschreibliches Glück! Ich verstecke mein Tagebuch immer
in meiner Kommode, unter meinen Socken. Heute räumte Mutter das Zimmer auf,
ich war sehr überrascht, denn das tat sie schon lange nicht mehr. Ich sei
doch erwachsen und müsste mit meinen sechzehn Jahren selbständig sein. Als
ich nach Hause kam, sah ich keine Kleidungsstücke am Boden liegen, deshalb
stürzte ich sofort in Richtung Kommode um zu kontrollieren, ob Mutter
Einblick in mein Tagebuch hatte. Dem Himmel sei Dank, es lag alles dort, wo
ich es hinterlassen hatte, auch mein Tagebuch. Ich kann es nicht
verschließen, so muss ich auf die Achtung meiner Privatsphäre vertrauen, was
aber sehr schwer ist. Spanier sind neugierig, besonders spanische Mütter.
In zwanzig Minuten beginnt die Stierkampf-Übertragung aus der Arena in
Madrid. Heute schloss ich mit Paolo eine Wette ab, ob Fuentes den Stier
besiegen würde, oder nicht. Dieser Torrero ist einfach der Größte, der Beste
aller Torreros. Eines Tages werde ich in der Arena stehen, ich werde so sein
wie ER, alle werden mir zujubeln und schreien: "JESUS, JESUS!" Der Name
Jesus, mein werter Name, wird im ganzen Land voller Ehrfurcht ausgesprochen
werden, im Gedanken an mich. Mein Vater sagt, dies seien Zukunftsvisionen,
die niemals oder nur ganz, ganz selten in Erfüllung gehen könnten. Ich würde
wirklich alles dafür geben, einmal angebetet zu werden. Das fleißige Üben
mit den Stieren von Julios Torrero-Schule verstärkt mein Verständnis für die
Macht eines Mannes, der im Kampf gegen ein wildes Tier Mut und Stärke
beweist. In den Augen der Stiere erkenne ich die unglaubliche Wut, die sie
fast unbesiegbar macht. Fast, denn am Ende siegt der Mensch aus Tradition
über das Tier. Und diese Tradition macht uns zu starken, stolzen Spaniern.
Oh, der Kampf hat schon begonnen. Ich werde nicht verlieren, nur Paolo
verliert sein Erspartes an mich. Bis morgen Abend!

Jesus Vasquez

5)
Zug, Schweiz, 24. Juni 1998

Schon wieder keine Nachricht von ihm. Ich zergehe vor Sorgen. Seit Tagen
warte ich auf einen Anruf von ihm, aber das Telefon klingelt nicht. Und wenn
ich versuche, ihn anzurufen, hebt kein Mensch ab. Tagebuch, es muss schon
eine feine Sache sein, keine eigenen Probleme zu haben, sich nur Probleme
von anderen anhören zu müssen.
Warum muss Klaus auch 200 km von mir entfernt wohnen? Zweihundert lange
Kilometer, die uns voneinander trennen mögen für viele Menschen keine
Entfernung sein, aber für mich ist die Ortschaft, aus der er stammt, wie
eine andere Welt. Er sagte: "Wenn ich endlich genug Geld habe, werde ich uns
ein Haus bauen. Mit einem großen Garten und ein schickes Auto werden wir
fahren. In meiner Heimat wirst du dich wohlfühlen." Ich sagte nichts darauf.
Ich dachte mir nur, dass er schon sehr früh, am Anfang unserer Beziehung,
viel von mir verlangt. Ich sollte mit ihm dorthin ziehen, wo er sich
wohlfühlt. Ich hatte Angst, ihm zu sagen, dass ich noch nicht reif dazu
wäre, aber dann verging die Zeit und diese Sache wurde nie wieder erwähnt.
Einerseits will ich nicht weg von hier, andererseits will ich IHN nicht
verlieren. Schließlich werde ich doch eines von beiden aufgeben müssen. Ich
sah sein Zuhause noch nie, ich wollte es auch nie sehen. Aus Angst davor,
dass es schöner als mein Zuhause sein könnte. Es wäre Verrat an mir selbst.
Wie ich dir gestern schon berichtet habe, gab es Streit zwischen uns. Dieser
Streit ließ sich leider nicht vermeiden. Nun zerfrisst die Ungewissheit über
seine Gefühle meine Seele. Und doch kann ich eines sagen: Ich bleibe hier,
was immer kommen mag!

Deine Laura C.

6)
Cegled, Ungarn, 20. Mai 2000

Liebes Tagebuch!

Sei ehrlich zu mir: Sind die Menschen Gott, und ist Gott die Menschheit? Das
ist  eine sehr philosophische Frage, nicht wahr? Unser Lehrer stellte sie
uns heute im Religions-Unterricht. Ich konnte keine richtige Frage darauf
finden, keinem von uns Schülern war es möglich. Und auch unser Lehrer
erklärte uns, dass es keine "richtige" Antwort auf diese Frage gäbe, nur
einige "mögliche".
In letzter Zeit denke ich immer öfter über mich und den Ursprung der Welt
nach. Nachts bei offenem Fenster und tagsüber, wenn ich mit "Hera", der
neuen Stute von Vater, in der Puszta reite. Aber was mich so erstaunt ist,
dass ich erst seit kurzem so tiefsinnigen Gedanken nach-gehe. Früher war die
Welt einfach existent. Mit seinen Menschen, Tieren und seinen verschiedenen
Landschaften. Und von einem Tag auf den anderen stellte ich mir die Frage:
"Wie ist die Welt entstanden?" "Stammt sie von Gott, ist sie durch einen
kosmischen Zufall entstanden und wo hat alles seinen Ursprung?" Schließlich
und endlich muss alles auf dieser Erde einen Ursprung haben. Ich kann nicht
zu hundert Prozent sagen, wo mein persönlicher Ursprung ist, und ich ertappe
mich selbst dabei, wie ich hunderte von Antworten auf meine Fragen finde,
deren Richtigkeit ich nie beweisen kann. Lustig nicht? Ich weiß nur, dass
ich einen Namen habe, im Bezug auf andere relativ jung bin (Zahlen sagen
über das Alter nichts aus) und glücklich.

Deine Marika


Epilog

Nun, was haben diese jungen Menschen, Bürger Europas, gemeinsam? Alle wissen
sie, dass die Heimat einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnimmt. Und
dieser ist so individuell be-stimmt und festgehalten, dass man ihn nie
verleugnen kann. Eine berühmte Persönlichkeit sagte einmal: "Man ist dort zu
Hause, wo man am besten schläft". Und in gewisser Weise stimme ich dieser
Aussage zu. HEIMAT, das können einer, zwei, oder sogar mehrere Orte auf
dieser Erde für jeden von uns sein. Aber dennoch ist sie der "Fels in der
Brandung", auf den man sich verlassen kann. So kann ich sagen, dass die
Heimat eines der wichtigsten Elemente unseres Lebens ist.

Die Autorin

AG00085_.gif (503 Byte)

 

Henry Darko, (from Ghana at the moment in Austria)

My Home Ghana and Europe

Is there really a difference between Ghana and Austria? That’s the first question that comes to  mind when Ghanians immigrate to Austria.Of course there is a difference because living in Graz for instance isn’t  the same as living in Linz, eventhough those 2 provinces are Austrian provinces with the same language.

Talking about language, Ghana has 46 languages including English the official language.

Twi is spoken by everyone there are a lot of accents like Austria, they all speak German with different accents depending on which region or province you live in.

Are there schools in Ghana? Yes!! Some people think that ther are no schools in Africa, but that is wrong, of corse some poor countries in Africa that can’t afford education. I’m not saying that they are stupid, no all that I’m saying is that they can’t afford school equipment let alone can they pay Teachers their salary.

Ghana has one of the best education systems in Africa. School system in Ghana is exactly like in Great Britain since Ghana was a British colony. Ghanians wear school uniforms with badges on it, saying which school they belong to.In comparison to Austria, Austrians do not wear uniforms, neither badges.In other words, they can wear whatever they prefer to wear which in my opinion is great.

In Austria, students who are fifteen (15) can choose go quit school or continue, but in Ghana there is not such chance or choice.

The Climate down there is phenomenal, that is to say it’s always summer. It’s logie that Africans are “Black and Brown” and not white.Let’s take a logical example, white people get tanned in summer, eventhough Summer lasts for 3 or 4 months in Europe.

The social system in Austria is way better than the one in Ghana. In Austria the government voluntarily vivity those who are in need of something, either financialy or economicaly.The economic sector in Ghana is more or less Tertiary. In other words, people working on the field or dedicated to Agricolture are more than in any other sectors.

In Conclusion, I’m saying that Austria and Ghana aren’t the same and can’t be the same.Ghana is called THE GOLD COAST.I am really proud of my country although I’m in Abroad.

21-05-00                                          AG00085_.gif (503 Byte)

 

AG00085_.gif (503 Byte)

   In Bearbeitung