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 Die Homepage  EUROPA  soll mit eine Brücke sein  zwischen Europa und seinen Bürgern !

Der Bundespräsident der Republik Österreich

Als Bundespräsident der Republik Österreich begrüße ich alle Besucher dieser Homepage. Ich freue mich, dass die moderne Elektronik mithilft, den direkten Kontakt zwischen dem Bundespräsidenten und den Bürgerinnen und Bürgern  zu erleichtern.
Sie finden auf diesen Seiten eine Fülle von Informationen:

Über das Amt, die Pflichten und die Stellung des Bundespräsidenten im politischen System Österreichs,
über meine Reden (zum Nachlesen), meine Reisen als Staatsoberhaupt und meine Besucher,
über meine Vorgänger - und die vergangenen Präsidentschaftswahlen,
einen Führer durch die historischen Räume in der Wiener Hofburg, in denen die österreichischen Bundespräsidenten amtieren
und aktuelle Themen.
Bundespräsident Dr. Thomas Klestil (Foto: ORF/Thomas Ramstorfer)
 
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse!
 
Herzlichst

Dr. Thomas Klestil
Thomas.Klestil@hofburg.at

Europa in uns

Geleitwort

Am 12. Juni 1994 haben die Österreicher mit eindrucksvoller Mehrheit in einer Volksabstimmung dem Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union zugestimmt. Damit wurde deutlich bekundet, daß sie als Partner die Zusammenarbeit mit allen Nationen suchen, mit denen Österreich in einer wechselvollen Geschichte verbunden war, mit denen es die Herausforderungen der Gegenwart bestehen und eine gemeinsame friedliche Zukunft gestalten will.

Der Blick in die Vergangenheit lehrt uns, daß gerade Österreich immer wieder von den großen europäischen Kriegen und Auseinandersetzungen betroffen war. Eigenes Großmachtstreben, die Begehrlichkeit von Nachbarn - aber auch die geographische Offenheit unseres Landes sind vor allem dafür maßgeblich gewesen. In den friedlichen Perioden hingegen hat sich diese Offenheit als Glück erwiesen: Denn im geistigen und künstlerischen Bereich hat Österreich die Einflüsse seiner Nachbarn begierig aufgenommen - und umgekehrt die Welt mitbefruchtet und mitgestaltet; als europäische Großmacht wie als kleine Republik zwischen Boden- und Neusiedlersee. Die Europäische Union ohne Österreich wäre daher unvollständig - weil in Wien immer der Herzschlag Europas zu spüren ist.

Diese vielfältigen historischen und kulturellen Beziehungen mehrsprachig zu dokumentieren, ist ein wichtiges und verdienstvolles Unternehmen. Auf diese Weise können sich die Österreicher den Europäern vorstellen, aber gleichzeitig auch ihr eigenes europäisches Bewußtsein schärfen.

Ich danke daher der Österreich Werbung für das vorliegende Buch und bin sicher, daß ihre Bemühungen um einen qualifizierten Kulturtourismus Früchte tragen werden. So schön und erholsam der Urlaub in unserem Land der Berge und Seen auch ist, immer mehr Gäste werden Österreich wegen der einmaligen und unverwechselbaren Kulturschätze besuchen, die sich in großen Städten und kleinen Dörfern, in Domen und Landkirchen, in Schlössern und Klöstern finden; sie werden zu internationalen Festspielen kommen, großartige Musikerlebnisse genießen und in unseren Museen einmalige Werke der europäischen Kunst bewundern können.

Das alles aufzubereiten und darzustellen, ist der Sinn des Buches "Europa in uns".

 

Ich wünsche ihm viel Erfolg!

 


Dr. Thomas Klestil
Der Bundespräsident

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Die Lust auf Europa

Österreich-Österreich

Hans Magenschab

"Das wahre Österreich ist
die ganze Welt"

(Robert Musil)

Eine 1994 durchgeführte Meinungsforschungsstudie hat ergeben, daß 65 Prozent der Österreicher der Auffassung sind, ein eigenes "Nationalgefühl" in ihrem Land wäre erst nach 1945 entstanden; lediglich 9 Prozent meinen, es habe schon vor 1918 existiert. Wie kann das sein in einem Land, das 1996 sein Millennium, die Tausendjahrfeier, begeht? In der Tat: In der Heimat Sigmund Freuds könnte man an eine kollektive Schizophrenie glauben. Aber der Widerspruch ist dann erklärbar, wenn man die Geschichte dieses einst so großen, heute kleinen Landes im Herzen Europas begreift.

Blickt man auf die Landkarte, erkennt man so recht die totale, gewissermaßen hilflose Offenheit Österreichs nach allen Seiten hin; die hohen Berge sind kein Schutz, sie liegen vielmehr als Alpenhauptkamm genau in der Mitte - und nach Süden wie Norden verläuft sich Österreich in flacher werdenden Landschaftswellen. Im Osten reicht die Pannonische Tiefebene praktisch bis vor die Tore Wiens, im Westen bilden Bodensee wie Vorarlberger Rheintal ein offenes Becken. Österreichs viele Flußläufe, Pässe und Hochebenen bilden hier ein Netzwerk verästelter Verbindungen zu den Nachbarn. Mit Nachbarn muß man aber verhandeln und handeln, man muß auf sie zugehen und mit ihnen umgehen - seit Urtagen:

Da zogen die Bernsteinhändler von der Ostsee zur Adria, die römischen Legionäre vom Limes bis nach Dacien. Die Nibelungen wurden zur literarischen Legende eines großen Zuges vom Rhein zu den wilden Völkern des Ostens. Deutsche Könige zogen zur Krönung durch den Papst über Tirol und den Brenner. Umgekehrt querten venezianische Seidenkaufleute und kleinasiatische Teehändler die österreichischen Alpen. Landsknechte, Abenteurer, Rompilger, vertriebene Protestanten und Juden strömten landauf und landab - immer mitten hinein in die Region zwischen Donau und Inn, March und Drau. Vor und nach ihnen kamen die Renaissancemaler und Barockbaumeister des Südens, die zuerst im Österreichischen Halt machten, bevor sie Europa eroberten. Da waren aber auch die Dichter und Liebhaber plus allerlei Scharlatane, die Metastasios, Dapontes und Casanovas. In der anderen Richtung wieder rumpelten die Glucks, Händels und Goethes in ungemütlichen Postkutschen über die Alpen nach Süden, gefolgt von den deutschen und nordeuropäischen Romantikern. Und schließlich folgten auf die Bildungsreisenden die Erholungssuchenden - indem sie zu modernen Touristen mutierten.

Wir sind in der Gegenwart. Österreich ist heute eine zentraleuropäische Drehscheibe im Reiseverkehr; so gut wie alle Tourismusströme zwischen Nordsee und Adria, Schwarzem Meer und Rhein verlaufen - notwendigerweise - über Österreich; wobei Straßen und Schienen, aber auch der Flugverkehr den alten Transitwegen Europas folgen.

Und schließlich ergießen sich heute auch die Gastarbeiterströme Richtung Balkan und Orient mehrmals jährlich über und quer durch Österreich; auf den Spuren der Osmanen übrigens, die bereits 1429 und 1683 vor Wien eine - allerdings ungemütliche - Rast eingelegt hatten. Denn Offenheit bedeutete jahrhundertelang auch Gefährdung für die Bewohner der Alpen- und Donauregionen.

Nun waren die Österreicher spätestens seit dem 12. Jahrhundert selbst eine wachsende Bedrohung für ihre Nachbarn; wobei dynastische und feudale Motive eine entscheidende Rolle spielten. Immerhin waren die Babenberger schon 1192 stark genug, einen englischen König - Richard I. Löwenherz - herauszufordern, einzusperren und auszupressen. Die (aus der Schweiz stammenden) Habsburger machten dann mit einem ehrgeizigen Programm Weltpolitik. Und spätestens seit dieser Zeit waren Mißtrauen und Neid gegen das Haus Österreich ein wesentlicher Teil des europäischen Schicksals.

Dennoch war typisch, daß aus den Tiefen der Geschichte im Bewußtsein haften blieb, was zum primären Motto der Casa d'Austria wurde: "Andere mögen Kriege führen, du glückliches Österreich heirate". Tatsächlich vertraute die zur Weltmacht aufgestiegene Dynastie eher auf fröhliche Ehebetten als auf Familiengemetzel. Die österreichischen Untertanen wiederum fanden nichts dabei, von "halben" Polen, Portugiesen oder Flamen regiert zu werden. Und tatsächlich: keine große europäische Herrscherfamilie war mit ganz Europa so sehr versippt wie die Habsburger.

 
Don Juan d'Austria
Don Juan d'Austria
Mit den vielen fremden Bräuten kamen auch jeweils ausländische Höflinge und Ehrendamen nach Österreich. Was zur Folge hatte, daß sich der heimische Adel europäisierte wie kein anderer anderswo: bis heute ist die römische Tante, der Onkel aus Budapest - oder auch die französische Frucht der Mesalliance des Großvaters - die natürlichste Selbstverständlichkeit unter Österreichs Hochwohlgeborenen. Flüchtlinge mit ehrenhaften Absichten wurden nur selten ausgegrenzt, vielmehr galanten Abenteurern die heimischen Türen geöffnet. Als Beispiel mag Eugenius von Savoyen-Carignan, halb Franzose und halb Italiener, gelten, der 1683 ohne einen einzigen Dukaten im Sack zum habsburgischen Kaiser floh: Er wurde in Wien zum größten Feldherrn seiner Zeit und Erbauer eines Adelspalais, das die Hofburg der Habsburger herausforderte, ohne daß Eugen die deutsche Sprache je wirklich perfekt erlernt hätte ...

Hintergrund der Europäisierung: Wien war ab dem 15. Jahrhundert die Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches und einer der Eckpfeiler im habsburgischen Dreieck Wien-Brüssel-Madrid. So hat der große österreichische Historiker Heinrich Benedikt wohl recht, wenn er von einem "romanischen Kulturkreis französisch-italienischer Prägung" sprach, der für das "Österreichische" von der Renaissance über die Barockperiode bis hinein ins 19. Jahrhundert prägender war als der Umstand, daß die Bewohner der Alpenländer deutsch sprachen. Die Bewahrung der alten, römischen Kaiserkrone und der Kroninsignien Karls des Großen - jenen Symbolen des Abendlandes, die auch heute in Wien zu besichtigen sind - war für die Habsburger mehr als Prestigeanliegen. Das Herz des Abendlandes schlug in Wien, und jeder brave Christ glaubte dabei an die göttliche Vorsehung. Der große Habsburger Karl V. verkörperte dann auch tatsächlich als Römischer Kaiser, Herzog von Burgund und spanischer König Europa in sich. Seine Frau war eine portugiesische Prinzessin; zwei Töchter wurden Königinnen, eine verwaltete die Toskana, und ein "Bastard" (durch die Liaison mit einer deutschen Bürgerstochter) hieß Don Juan d'Austria; er wurde in der Schlacht von Lepanto gegen die Türken zum größten Seehelden des Abendlandes, während Karls Bruder als Landesherr in Österreich auch König von Ungarn und Böhmen wurde.

 
Alles das im Geist einer geheimnisvollen Formel:

"AEIOU - Austria erit in orbe ultima"

- frei: Österreich bleibt bis ans Ende der Welt ...

Kein Wunder, daß bei so viel europäischem Hin und Her die Österreicher selbst die National-Werdung verschliefen. Das Zusammenschmieden der Franzosen in Bartholomäusnächten und Bastillestürmen blieb an der Donau unbegreifbar, ebenso wie die peitschende Zwangsmilitarisierung durch Soldatenkönige und Eiserne Kanzler. Wien halb vielmehr, europäische Nationen zu begründen - vor allem die kleinen: In Wien erschienen die ersten Bücher in serlbischer Sprache (und cyrillischer Schrift), Zeitungen der Kroaten, der Tschechen, der Ukrainer.

Andererseits war es kein Problem, wenn der (gelegentlich siegreiche) Feldherr Österreichs gegen Napoleon (und "halbe" Spanier), Erzherzog Karl, auf seinem großen Denkmal am Heldenplatz in Wien die Aufschrift erhielt: "Dem beharrlichen Kämpfer für Deutschlands Ehre". Immerhin sprach damals der Weltbürger Johann Wolfgang Goethe von Wien als "unsere deutsche Hauptstadt". Und später waren die Österreicher im Deutschen Bund dabei, als im Zuge der Revolution 1848 in der Frankfurter Paulskirche ein gewähltes Parlament zusammentrat. Erstes demokratisch bestelltes Staatsoberhaupt Deutschlands wurde dort unter einem schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer auch wieder ein Österreicher - Erzherzog Johann, der legendäre "steirische Prinz".

Was staatsrechtlich eine Episode war, bedeutete doch mehr: Österreich ist für viele Deutsche ein emotioneller Magnet, der bis in die Gegenwart wirkt und den Tourismus ebenso beflügelte wie die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Dafür haben die Österreicher den Deutschen auch ihre Hymne abgegeben; an Rhein und Isar singt man zur Melodie von Habsburgs Kaiserhymne des Niederösterreichers Joseph Haydn. Die Österreicher wiederum stehen bei der Freimaurerkantate des Salzburgers Wolfgang Amadeus Mozarts auf, der seinerseits Untertan eines Fürsterzbischofs mit dem klingenden Titel "Primas Germaniae" war. Es darf noch hinzugefügt werden, daß der Rheinländer Ludwig van Beethoven die Melodie der Europahymne komponierte. Wo? Dort, wo er 35 Jahre lebte - in Wien, genauer in einer Straße, die Ungargasse heißt ...

Tatsächlich zog (und zieht) Österreich offenbar viele Nichtösterreicher magisch an, indem es sie ungefragt zu Einheimischen machte (und macht). Es ist ein Land, in dem man sich "zu Hause" fühlt und in dem man Vaterländer schnell zu ersetzen pflegt. - Das sogar kulinarisch: Österreichs Teller und Töpfe spiegeln ganz Mitteleuropa wider. Weil Köchinnen und Köche unverfroren Köstlichkeiten importierten, perfektionierten und austrifizierten - bis diese Küche sogar sprachlich verösterreicht war: mit Powidltaschkerl, Golatschen und Palatschinken, Gulasch und Schnitzel.

Freilich, sosehr auch die kosmopolitische Lebenslust die großen Geister anzog, sosehr stieß sie die kleinen ab. Letztere haßten das "Völkerbabel" und bekämpften es durch besonders aggressive Fremdenfeindlichkeit, für die es in Österreich leider auch eine (unselige) Tradition gibt. Was besonders jene Gruppe zu spüren bekam, die einen Gutteil des österreichischen Geistes- und Kunstlebens beeinflußte und auf die das heutige Österreich mit Recht stolz ist: die Juden. Wie der Adel, so standen auch sie in der Donaumonarchie zwischen den Nationalitäten. Einerseits als Religionsgemeinschaft verfemt, boten ihnen doch mehrere Habsburger Schutz durch Privilegien.

 
Gustav Mahler
Gustav Mahler
Um das Jahr 1900 lebten schließlich in der Donaumonarchie mehr Juden als heute in Israel; Wien und Budapest waren die größten jüdischen Städte der Welt; und die österreichischen Juden wurden zu den wichtigsten Regisseuren bei der "Erfindung" der Moderne, im Wettlauf um die Vorwegnahme des 20. Jahrhunderts:

Die Kette reicht von Sigmund Freud über Gustav Mahler zu Theodor Herzl, geht von Karl Kraus zu Arthur Schnitzler und Stefan Zweig, reicht von Max Reinhardt zu Arnold Sdchönberg und Joseph Roth. Aus den Enkeln galizischer Rabbiner, russischer Händler und spaniolischer Ärzte waren fanatische Österreicher geworden - brave Patrioten der sterbenden Habsburgermonarchie im Ersten Weltkrieg.

Kein Wunder also, daß die Alt-Österreicher lange nicht wissen konnten, was eine "Nation" war. Denn das Zusammenleben in einer Monarchie (zuletzt) mit elf Nationen, über 30 Sprachen und fünf großen Konfessionen mußte sie am Zeitgeist verzweifeln lassen. Die republikanischen Neu-Österreicher wiederum hielten nach 1918 ihren Kleinstaat im Herzen Europas für lebensunfähig und flüchteten zur großen deutschen Gemeinschaft; nicht zuletzt deshalb, weil die anderen europäischen Staaten Österreich in den entscheidenden Phasen des Kampfes gegen die Nazi-Aggression im Stich ließen.

So konnten die "Wir"-Gefühle der Österreicher erst nach 1945 erwachen und wachsen, wobei sie an alte Traditionen anknüpften: Österreich nahm Hunderttausende auf, die über den Eisernen Vorhang zuerst 1956 vor der ungarischen Revolte flohen, dann 1968 vor der Invasion der Tschechoslowakei, 1980 vor der polnischen Militärdiktatur und zuletzt vor dem Balkankrieg. Viele dieser Immigranten sind längst waschechte Österreicher und beste Europäer geworden und waren begeistert mit dabei, als Österreich 1994 seinen Beitritt zur Europäischen Union durch Volksabstimmung beschloß: mit einem Prozentsatz wie kein anderer Beitrittswerber bisher.

Was wohl bestätigt, was ein Philosoph von seinem Heimatland sagte, nachdem er längst in der angelsächsischen Welt zu einem der größten Weltgeister aufgestiegen war, der Wiener Ludwig Wittgenstein: "Ich glaube, das gute Österreichische ist besonders schwer zu verstehen. Es ist in gewissem Sinn subtiler als alles andere und seine Wahrheit ist nie auf seiten der Wahrscheinlichkeit".

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Österreich auf dem Weg zum geeinten Europa !           Die weittragende Bedeutung  „ EUROPA“  ist auch heute noch  auf dem Weg.

Es ist aber der Wunsch und das Ziel, ein Ziel der wirtschaftlichen Vernunft, der kulturellen Gemeinsamkeit und der politischen Notwendigkeit.

Machen wir daher gemeinsam eine kurze Zeitreise .

Von Friedrich III. wurde der Spruch aus den 5 Vokalen  A E I O U  geprägt. Mit seiner Auslegung  „ Austria  erit  in orbe ultima „ – aller Erdkreis ist Oesterreich untertan, oder : aller Ehren ist Oesterreich voll,  hat er ein Signal gesetzt.  Diesen Spruch ließ er überall anbringen und hat sich doch erst zu Ende seines an Treulosigkeit und Verhöhnung  reichen Lebens,  bewahrheitet. Unter Karl V. und unter Prinz Eugen         ( dem armen  „Prinzen aus Savoyen“ ) wurde er erfüllt. In dieser Zeit war Österreich die stärkste Großmacht in Europa. Bei Friedrich III. der aus der steirischen Linie der Leopoldiner kam, geschieht das Unwahrscheinlichste als Regel, nämlich das , was in der Geschichte als  „österreichisches Wunder „ bezeichnet wird.  Nämlich im gleichen Augenblick, wo Österreich nach menschlichem Ermessen am Ende sein müsste, ist es immer wieder in desto größerem Glanz auferstanden. Was so sein Fehler schien, das ständige Zaudern, war auch meist wieder sein Vorzug. Was andere versäumen, gewinnt er.  Diese Art scheint bis heute noch eine österreichische Grundeigenschaft zu sein und ist durchaus nicht die schlechteste Eigenschaft. Darin liegt aber auch die gewaltige Kraft des heutigen Österreich und dies besonders in seinen schwächsten Momenten. Auch darin hat Friedrich Recht behalten, ja,  er ist geradezu symbolisch dafür.

Nach diesem erforderlichen Rückblick in die ältere österreichische Geschichte nun zum Österreich von heute, zum Österreich ,dem Herzen Europas.

Aus dieser österreichischen Geschichte  heraus haben wir eine erzieherische, eine Vorbildaufgabe.  Man behauptet ja oft, dass Österreich mit dem geschichtlichen Österreich nichts zu tun habe, und es heute ein ganz anderes, ein neues Österreich eben sei. Aber es scheint vielleicht nur so.  Die Bürger im heutigen Österreich tragen das Österreichtum im Herzen und im Gemüt und in entscheidenden Augenblicken  bekennen sie sich auch dazu.

Es ist verständlich, dass alle Völker ihre Stellung in der Welt, die Idee ihrer Existenz in jeweils ihrem Geschichtsbild schaffen.   So haben sich  im vergangenen Jahrhundert mehrere europäische Länder in einseitiger und daher umso schärferer nationaler Belichtung gesehen.  Nicht der erste Weltkrieg hat das alte Österreich zerbrochen, sondern nationale und revolutionäre Geschichtsvorstellungen haben eigentlich das österreichische Friedensbollwerk in Mitteleuropa zerstört.

Wie einst vor den Türken hat Österreich heute Europa auch mit vor dem Einbruch des internationalen Bolschewismus bewahrt ( Olah.....) und als Eckpfeiler abendländischer Kultur wieder seine europäische Sendung erwiesen . In den Jahren vor 1938  und besonders in den folgenden Jahren bis 1945  war eine nationalliberale und eine deutschnationale Geschichtsauffassung in Österreich vorherrschend und die Quelle so vieler Irrtümer , Entstellungen und Verdunkelungen, die nicht nur von uns, sondern auch vom Ausland gläubig hingenommen wurden.  Eine solche deutschnationale Geschichtsauffassung  war schon seit 100 Jahren an der Berliner Universität durch Ranke, Sybel, Treitzschke usw. entstanden und  in diesen Jahren vorherrschend.

Österreichische Geschichtsauffassung  kennt heute aber in einer organischen Auffassung auch keine Proletarier mehr, da ja jeder Arbeiter mit seiner Leistung  und mit seinem Können eben Teilhaber  an dem Gemeinschaftswerk Österreich ist. In diesem Österreich übernimmt der Bürger nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte.  Die historisch begründete Freiheit und Unabhängigkeit Österreichs erfüllt somit  eine kulturelle, völkerverbindende und durchaus politische Aufgabe im Europa von heute.   Unsere Aufgabe ist es nun besonders unserer Jugend Vorbild zu sein und zur Nacheiferung anzuregen. Die oft unbewusste Liebe des Österreichers zu seiner Heimat, das Bewusstsein des eigenen Wertes und den berechtigten Stolz Österreicher zu sein, dies gilt es hervorzuheben. Dies soll und wird aber auch die Erneuerung , die Vertiefung, ja ,die Vollendung und  damit die Erfüllung  eines geeinten Europas für alle Bürger dieses Europas verwirklichen.

Die Bürger der Gegenwart, die Europäer der Zukunft, werden Menschen der vielfältigen Duldsamkeit, der geforderten Toleranz, sein. Kein Staat in Europa, kein Volk in Europa soll und wird seine Eigenart aufgeben müssen, sondern im Gegenteil in einer Sicherheit des Friedens seine Eigenart ungehindert weiterhin entwickeln und pflegen. Dann werden wir dem Europagedanken am besten  gerecht, dann werden wir auch fähig sein an diesem „ geeinten Europa“ mitzubauen.

Zum Abschluss noch ein Hinweis . Lesen Sie bitte zum Thema Europa, Einträge im Gästebuch nach. Nur auszugsweise die Europaeinstellung  von einem Wiener, vom Griechen, ja auch von türkischer Sicht und  nicht zuletzt die Europaeinstellung der Spanierin Ena Algaba-Montes.

Otto Pirzl, 21.1.2000                     AG00085_.gif (503 Byte)

DER STANDARD, 09. Juli 1998

"Nicht unser Interesse, an Wohlstandsgrenze quer durch Europa zu leben"

Klestil propagiert die Bürgergesellschaft

Am Mittwoch wurde Bundespräsident Thomas Klestil zum zweiten Mal angelobt. In seiner Rede legte er ein Bekenntnis zur EU-Osterweiterung ab und sprach sich erneut für eine "Fortentwicklung der Neutralität in Richtung Solidarität" aus. Als Bundespräsident will er Mut zu mehr Demokratie machen

Michael Völker

Wien - Mehrere Abgeordnete hatten am Heldenplatz den Weg zu ihrem Platz auf den Stufen den Tores nicht gefunden und standen plötzlich mitten unter dem gemeinen Volk hinter der Absperrung. "Das ist natürlich blöd jetzt", stellte einer fest. Für die Touristen war es ein willkommenes Spektakel: Auf Kurzurlaub in Wien, und da marschiert nahezu die gesamte Bundesregierung, der Bundespräsident und die Ehrengarde des Bundesheeres vor ihnen auf. Und dann noch die Uraufführung des "Dr. Thomas Klestil-Marsches". "Toll, dieser Prunk hier", schwärmt ein Deutscher, "is' ja noch fast wie in der Monarchie". "Aber was muß das kosten, das alles hier zu erhalten?", wirft seine Frau mit besorgtem Blick auf die Hofburg ein.

Zuvor war Bundespräsident Thomas Klestil vor der Bundesversammlung für seine zweite Amtsperiode von sechs Jahren angelobt worden. Der alte und neue Bundespräsident wurde erst mit Fanfaren, dann mit lang anhaltendem Applaus im Reichsratssaal des Parlaments begrüßt. Bei seiner Angelobung wirkte Klestil gerührt, der von Nationalratspräsident Heinz Fischer verlesenen Gelöbnisformel fügte er wie schon vor sechs Jahren "so wahr mir Gott helfe" hinzu.

"Historischer Auftrag"

In seiner Rede bekannte sich Klestil deutlich zur Erweiterung der Europäischen Union: "Es kann nicht unser Interesse sein, auf Dauer ein Randstaat der Union zu bleiben und an einer Wohlstandsgrenze quer durch Europa zu leben. Je besser es unseren Nachbarn geht, umso besser geht es auch uns." Die österreichische EU-Präsidentschaft ist für ihn "ein historischer Auftrag, die Erweiterung und Vollendung der Union energisch voranzutreiben".

Der Bundesregierung möchte Klestil "überall dort engagiert zur Seite stehen, wo es heißt, Sorgen aufzugreifen, und auszuräumen, Herzen zu öffnen und alle Kreativen und Innovativen zu ermutigen, das enorme Potential der europäischen Integration zu nützen". Das neue Europa müsse zu einem "Europa der Bürger zusammenfinden.

Bildungsoffensive

Klestil will "Mut zu mehr Demokratie machen, Mut, aus der Bequemlichkeit und Unmündigkeit herauszutreten". An Stelle des verwalteten Bürgers müsse eine lebendige Bürgergesellschaft treten. Als die drei "Zukunftsthemen" nannte er die Vermeidung einer Kluft zwischen Politiker und Bürger, eine "notwendige" Bildungs- und Forschungsoffensive, sowohl finanziell wie auch im öffentlichen Bewußtsein, und die Sicherheit Österreichs. Klestil erinnerte daran, was er vor sechs Jahren an dieser Stelle gesagt hatte: "Wir müssen über Inhalt und Zukunft unserer Neutralität nachdenken. Die veränderte Situation in Europa und die neuen Bedrohungsbilder erfordern eine Fortentwicklung der Neutralität in Richtung Solidarität."

Außer den Mitgliedern von Nationalrat, Bundesrat und Bundesregierung hatte sich zahlreicher Besuch im alten Reichsratssaal eingefunden: Etwa die beiden Alt-Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger und Kurt Waldheim, Vertreter des diplomatischen Corps, der frühere Wiener Erzbischof Kardinal König, der Grazer Bischof Johann Weber und der St. Pöltner Bischof Kurt Krenn, frühere Spitzenpolitiker wie Alt-Kanzler Franz Vranitzky und der Ex-ÖGB-Präsident Anton Benya sowie Vertreter des israelitischen Kultusgemeinde.

Gekommen war auch Arnold Schwarzenegger, der eigens aus den USA eingeflogen war, um "seinen Präsidenten" wie schon in der Vorwoche bei seinem überraschenden Besuch in der Präsidentschaftskanzlei zu umarmen. Selbstverständlich, daß auch Richard Lugner, Klestils Mitbewerber bei den Präsidentschaftswahlen, mit seiner Gattin auf der Tribüne saß.


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Papstrede  20.06.1998 in Österreich:


 

Begegnung mit den Autoritäten und Diplomatische Korps

20. Juni 199Sehr verehrter Herr Bundespräsident!
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!
Sehr geehrte Damen und Herren!

1. Es ist für mich eine besondere Freude und Ehre, heute mit Ihnen, Herr Bundespräsident, den Mitgliedern der Bundesregierung sowie mit Vertretern des politischen und öffentlichen Lebens der Republik Österreich zusammenzutreffen. Unsere Begegnung unterstreicht ein weiteres Mal das gute partnerschaftliche Verhältnis, das seit langer Zeit zwischen Österreich und dem Heiligen Stuhl besteht.

Zugleich dürfen wir sichtbar erleben, wie dieses fruchtbare Miteinander eingebunden ist in das weit gespannte Netz diplomatischer Beziehungen, das Österreich zu Staaten auf der ganzen Welt mitknüpft. Ich danke den anwesenden Diplomaten für die Ehre, die Sie mir durch Ihr Erscheinen erweisen und für Ihren Einsatz in der "Kunst des Friedens".

Diese historische Stätte ist ein sehr passender Ort, zunächst den Blick über die Grenzen dieses Landes hinaus zu weiten auf das sich einigende Europa und dessen Einbindung in die Völkerfamilie aller Kontinente, um dann in das Innere Österreichs zu schauen.

2. Mein erster Pastoralbesuch in Österreich im Jahre 1983 wurde mit einer Europa-Vesper eröffnet, die wir im Zeichen des Kreuzes feiern durften. Damals hat Kardinal Franz König den Versammelten zugerufen: "In unserem kleinen Land an der Trennungslinie zweier Welten [...] kann man, muß man von Europa sprechen!"

Als gut sechs Jahre später die Mauer zu bröckeln begann und der Eiserne Vorhang fiel, schien die Trennungslinie zweier Welten der Vergangenheit anzugehören. Dennoch sind seither manche Euphorien verflogen und viele Hoffnungen wurden enttäuscht. Denn es reicht nicht aus, dem Menschen nur mit materiellen Gütern die Hände zu füllen, wenn sein Herz dabei leer bleibt und keinen Sinn entdeckt. Auch wenn es ihm nicht immer bewußt ist und er kurzlebige oberflächliche Vergnügungen nicht selten der dauerhaften inneren Freude vorzieht, muß er am Ende doch feststellen: Der Mensch lebt nicht nur von Brot und Spielen.

3. Tatsächlich ist die Trennungslinie zweier Welten weder aus der wirtschaftlichen Wirklichkeit noch aus dem Inneren der Menschen gewichen. Sogar in einem gesellschaftlich wohlgeordneten und wirtschaftlich blühenden Land wie Österreich greifen Orientierungslosigkeit und Zukunftsangst um sich.

Scheint es nicht, daß sich auch in das bislang bewährte Gebäude der Zusammenarbeit zwischen den gesellschaftlichen Gruppen, das zum Wohlstand des Landes und zur Wohlfahrt seiner Bürgerinnen und Bürger wesentlich beigetragen hat, gefährliche Risse eingeschlichen haben?

Greifen nicht, wenige Jahre nach dem Votum der Österreicher für den Beitritt zur Europäischen Union, Euro-Skeptizismus und Frustration um sich?

4. In der Geographie Europas ist Österreich nach vielen Jahrzehnten vom Grenzland zum Brückenland geworden. In wenigen Tagen übernimmt es turnusgemäß den Ratsvorsitz in der Europäischen Union. In der Vergangenheit oft Brennpunkt europäischer Geschichte, wird Wien nun zum Zentrum vieler Hoffnungen, vor allem für jene Länder, die gerade dabei sind, Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union aufzunehmen. Ich hoffe, daß Schritte gelingen, um den Westen und den Osten dieses Kontinents einander näher zu bringen, jene beiden Lungen, ohne die Europa nicht atmen kann.

Die Verschiedenheit der östlichen und westlichen Traditionen wird die Kultur Europas bereichern sowie durch deren Bewahrung und gegenseitige Ausleuchtung als Grundlage für die ersehnte geistige Erneuerung dienen. Deshalb sollte vielleicht weniger von einer "Osterweiterung" als vielmehr von einer "Europäisierung" des gesamten Kontinents die Rede sein.

5. Lassen Sie mich diesen Gedanken ein wenig vertiefen: Am Anfang meines Pontifikates habe ich den auf dem Petersplatz in Rom versammelten Gläubigen zugerufen: "Öffnet die Tore für Christus!" (Homilie, 22. Oktober 1978). Heute spreche ich in dieser geschichtlich, kulturell und religiös so bedeutenden Stadt die Einladung an den alten Kontinent noch einmal aus: "Europa, öffne die Tore für Christus!"

Nicht Kühnheit oder Träumerei bewegen mich dazu, sondern Hoffnung und Realismus. Denn europäische Kultur und Kunst, Geschichte und Gegenwart waren und sind noch so sehr vom Christentum geformt, daß es ein völlig entchristlichtes oder gar atheistisches Europa nicht gibt.

Davon zeugen nicht nur Kirchen und Klöster in vielen Ländern Europas, Kapellen und Kreuze an den Wegen durch Europa, christliche Gebete und Gesänge in allen europäischen Sprachen. Noch eindringlicher sprechen die zahllosen lebendigen Zeugen: suchende, fragende, glaubende, hoffende und liebende Menschen; Heilige in Geschichte und Gegenwart.

6. Wir dürfen auch nicht vergessen, daß europäische Geschichte eng mit der Geschichte jenes Volkes verflochten ist, aus dem Jesus Christus hervorgegangen war. In Europa wurde dem jüdischen Volk unaussprechliches Leid zugefügt. Wir können nicht unbedingt davon ausgehen, daß alle Wurzeln dieses Unrechts unwiederbringlich ausgerissen sind. Aussöhnung mit den Juden gehört also zu den Grundpflichten gerade für die Christen in Europa.

7. Noch eine weitere große Aufgabe stellt sich den Baumeistern Europas: aus einer westeuropäischen Wohlstandsinsel eine gesamteuropäische Zone der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens zu schaffen. Materielle Opfer werden für die wohlhabenderen Länder unvermeidlich sein, um das unmenschliche Wohlstandsgefälle innerhalb Europas allmählich abzuflachen. Daneben ist geistige Hilfe nötig, um den weiteren Aufbau demokratischer Strukturen und deren Festigung voranzutreiben und eine Kultur der Politik im Sinne rechtsstaatlicher Verhältnisse zu fördern. In diesem Bemühen bietet die Kirche als Orientierung ihre Soziallehre an, in der die Sorge und Verantwortung für den ihr von Christus anvertrauten Menschen im Mittelpunkt steht: “Es handelt sich nicht um einen 'abstrakten' Menschen, sondern um den realen, 'konkreten' und 'geschichtlichen' Menschen”, den die Kirche nicht verlassen darf (Centesimus annus, 53).

8. Hier kommt der ganze Globus in den Blick, der sich mehr und mehr zu einem “Weltdorf” zu entwickeln scheint. Die Rede von der Globalisierung ist heute im Munde vieler, die sich den ökonomischen Prozessen in großen Dimensionen widmen. Wenn die Regionen der Welt wirtschaftlich zusammenrücken, soll dies allerdings nicht mit einer Globalisierung an Armut und Elend verbunden sein, sondern in erster Linie mit einer Globalisierung an Solidarität.

Ich bin überzeugt, daß sich Österreich nicht nur aus politischen und ökonomischen Gründen in den Globalisierungsprozeß einbringen wird, sondern auch aufgrund der Beziehungen, die dieses Volk mit anderen Nationen verbinden, wie sein beispielhafter Einsatz für die notleidenden Schwestern und Brüder in Südosteuropa ebenso gezeigt hat wie seine stete Unterstützung der Entwicklungsländer. Außerdem erinnere ich an die Bereitschaft Österreichs, seine Türen Menschen aus anderen Ländern zu öffnen, die dort ihrer Religionsfreiheit, ihrer Freiheit der Meinungsäußerung oder der Achtung ihrer Menschenwürde beraubt sind. Auch meine Landsleute haben Ihnen in der Vergangenheit viel zu verdanken. Bleiben Sie der guten Tradition dieses Landes treu! Bewahren Sie sich auch weiterhin die Bereitschaft, Ausländer aufzunehmen, die ihre Heimat verlassen mußten!

9. Mit diesem Wunsch wende ich mich nun einer Frage zu, die immer drängender wird. Nicht nur Sie, die Sie in diesem Land leben und Verantwortung tragen, sehen sich einem Problem gegenüber, das zunehmend die Herzen einzelner, aber und auch ganzer Familien und Gesellschaftsschichten belastet. Ich meine den fortschreitenden Ausschluß vieler, vor allem jugendlicher und älterer Menschen, vom Recht auf Arbeit.

Bedingt durch den wirtschaftlichen Wettbewerb, wird trotz positiver Bilanzen der Arbeitsmarkt nicht belebt. Deshalb erachte ich es als meine Pflicht, die Stimme für die Schwächeren zu erheben: Subjekt der Arbeit ist der Mensch als Person! Auch in der modernen Arbeitswelt soll Platz sein für Schwache und weniger Begabte, für Alte und Behinderte und für die vielen jungen Menschen, denen eine entsprechende Ausbildung vorenthalten wird. Selbst das Zeitalter hochentwickelter Techniken darf den Menschen nicht vergessen! Bei der Bewertung seiner Arbeit müßte neben dem objektiven Ergebnis auch Bemühen und Einsatz, Treue und Zuverlässigkeit ins Gewicht fallen.

10.Damit berühre ich noch einen letzten Themenkreis, der mir sehr am Herzen liegt. Zu den Grundanliegen meines Pontifikats gehört der Aufbau einer “Kultur des Lebens”, die einer sich ausbreitenden “Kultur des Todes” entgegenwirken soll. Daher werde ich nicht müde, den unbedingten Schutz des menschlichen Lebens vom Augenblick seiner Empfängnis an bis zum natürlichen Tod einzufordern. Die Zulassung des Schwangerschaftsabbruchs während der Frist der ersten drei Monate, wie sie in Österreich gilt, bleibt eine blutende Wunde in meinem Herzen.

Darüber hinaus stellt sich das Problem der Euthanasie: Auch Sterben ist ein Teil des Lebens. Jeder Mensch hat ein Recht, in Würde zu sterben, wann Gott es will. Wer daran denkt, einem Menschen dieses Recht zu nehmen, nimmt ihm letztlich das Leben. Jeder Mensch hat einen so hohen Wert, daß er mit Geld nie aufzuwiegen ist. Deshalb darf er weder einer schrankenlosen Privatautonomie noch irgendwelchen Sachzwängen gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Art geopfert werden. Manche ältere Zeitgenossen kennen nicht nur aus den Geschichtsbüchern die dunklen Kapitel, die das zwanzigste Jahrhundert auch in diesem Land geschrieben hat. Wenn das Gesetz Gottes außer acht bleibt, wer kann dann garantieren, daß nicht irgendwann eine menschliche Macht wieder das Recht für sich beansprucht, über den Wert oder Unwert einer Phase menschlichen Lebens zu befinden?

Verehrter Herr Bundespräsident!

Sehr geehrte Damen und Herren!

11.Treu zur Heimat und offen für Europa, der Vergangenheit verpflichtet und bereit für die Zukunft - das waren Stichpunkte meiner Gedanken, die ich Ihnen heute vorlegen wollte.

Bei allem Stolz, mit dem ich dankbar auf den reichen Schatz des Christentums blicke, bitte ich, dieses Erbe als Angebot zu verstehen, das die Kirche am Ende des zweiten christlichen Jahrtausends lebendig darstellen möchte. Niemand möchte die Universalisierung dieses Erbes als Sieg oder Bestätigung einer Überlegenheit werten. Das Bekenntnis zu bestimmten Werten soll lediglich auf das Bemühen hindeuten, am Aufbau einer wirklichen universalen menschlichen Gemeinschaft mitarbeiten zu wollen: einer Gemeinschaft, die keine Trennungslinien verschiedener Welten mehr kennt.

So wird es auch von uns Christen abhängen, ob Europa sich bei seinen zeitlichen Bestrebungen in sich und seine Egoismen einkapselt, wobei es auf seine Berufung und seine Rolle in der Geschichte verzichten würde, oder ob es in der Kultur des Lebens, der Liebe und der Hoffnung seine Seele wiederfindet.

Österreich im Herzen Europas hat Brückenfunktion.

Wie meine Aussage über den Menschen, so ist auch diese Feststellung nicht abstrakt, sondern sehr konkret: Ich wünsche Ihnen allen viel Mut zum Brückenbauen!

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DER STANDARD, 25. Juli 1998

Kardinal König: "Europa braucht ein neues geistiges Antlitz"

Plädoyer für ein christliches Welt-und Menschenbild als "Planmitte" des Integrationsprozesses. - Auszug aus der Rede des Wiener Alterzbischofs zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 1998.

Nach dem letzten Weltkrieg, 1945, war unser Kontinent zerrissen und zerstört durch den Eisernen Vorhang, aufgeteilt zwischen Amerika und einem kommunistischen Imperium. Heute ist Europa nicht mehr nur eine Erinnerung an das, was es einmal war, sondern der noch offene Weg zu dem, was sein soll, als gemeinsame Aufgabe. Was sein soll ruft nach Architekten, die Pläne und Ziele vorlegen.

Österreich hat sich für Europa entschieden, im Bewußtsein der Notwendigkeit, aber auch im Bewußtsein der vielen Schwierigkeiten dorthin. An unserem kleinen Land mit seiner großen Geschichte liegt es, mit allen Kräften mitzuhelfen, daß nicht nur der Euro, das heißt die größeren wirtschaftlichen Vorteile, das letzte Wort haben, sondern auch - und nicht zuletzt - die Sorge um das geistige Antlitz, das als Ziel uns allen vorgegeben sein soll

Erbe und Auftrag

Das alte Europa ruhte auf dem Erbe des Römerreiches, aber auch auf dem festen Fundament christlicher Märtyrer und Missionare, wie Rupert und Bonifatius aus dem Westen, wie Cyrill und Methodius aus dem Osten. Durch Jahrhunderte hindurch bestand zwischen Europa und dem Christentum eine wechselhafte, aber dauernde Verbindung.

Es war kein Zufall, daß Jahrhunderte hindurch die Kirche auch als weltweite Gemeinschaft eine europäisch geprägte Kirche zu bleiben schien; ja, als ident angesehen wurde. Es hat lange Zeit gedauert, bis sich in der katholischen Kirche selbst die Erkenntnis durchsetzte, daß die Kirche Jesu Christi mit ihrem Auftrag "Geht hinaus in die ganze Welt!" mehr sei, als nur eine europäische Kirche.

Weder der einseitige Glaube an Wissenschaft und Technik, noch Rationalismus und Aufklärung, weder der Furor des Nationalismus und des marxistischen Kommunismus mit den Folgen einer religiösen Gleichgültigkeit und des Säkularismus konnte das Fundament jenes Europa zerstören, das aus christlichen Quellen stammte.

Daher gilt es heute, das Interesse der Christen zu wecken und zu fördern, gemeinsam für ein zukünftiges Europa tätig zu werden. Dazu hören wir eine Stimme aus Osteuropa, es war Papst Johannes Paul II. auf seiner Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela, der den Christen Europas zurief: "Ich, Johannes Paul, Sohn der polnischen Nation, die sich immer aufgrund ihres Ursprungs ihrer Tradition und Kultur und ihrer lebenswichtigen Beziehungen als europäisch betrachtet hat - als slawisch unter den Lateinern und als lateinisch unter den Slawen -, ich rufe dir, altes Europa, voller Liebe zu: Finde wieder zu dir, sei wieder du selbst, besinne dich auf deinen Ursprung, belebe deine Wurzeln wieder! Beginne wieder, jene echten Werte zu leben, die deine Geschichte ruhmreich gemacht haben... Bau deine geistige Einheit wieder auf, in einer Atmosphäre voller Achtung gegenüber den anderen Religionen und echten Freiheiten... Noch immer kannst du Leuchtturm der Zivilisation und Anreiz zum Fortschritt für die Welt sein. Die anderen Kontinente blicken zu dir hin und erhoffen von dir die Antwort des Jakobus zu hören, die er Christus gab: Ich kann es."

Solche Worte sind wegweisend, gerade auch für ein Österreich, das soeben die Präsidentschaft der EU übernommen hat.

Wir wollen und müssen aus der Geschichte lernen: Europa ist zugrunde gegangen durch einen extremen Nationalismus und Rassismus, durch einen egoistischen Kapitalismus und Materialismus; es ist zugrunde gegangen durch die Macht des Bösen, einer extremen Brutalität gegen Freiheit und Würde des Menschen, gegen die Grundrechte eines jeden Menschen. Und entscheidend ist letztlich immer der Mensch und das, was er tut.

So wie der Mensch aus Leib und Seele besteht, so muß auch der neue Kontinent den Menschen selbst mit seiner Freiheit und Würde als Bewohner des Hauses Europa vor Augen haben, ein christliches Welt- und Menschenbild soll in die Planmitte rücken.

Sinn und Ziel

In dem Maß, als der Mensch geistig verkümmert, wird er immer weniger imstande sein, seine Probleme zu lösen, die Probleme seiner Umwelt zu lösen. Die Geschichte ermuntert uns dazu, den Menschen in seiner Ganzheit ernst zu nehmen. Dazu gehört aber auch die Frage nach Sinn und Ziel seines Weges.

Heute, nach einer wechselvollen Vergangenheit, erkennen wir: Europa braucht ein neues Antlitz. Und dazu gehört nicht nur der Schutz des menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zum Ende, sondern auch das Wissen um die elementare Bedeutung der Familie, dazu gehört die moralische Verantwortung inmitten einer sich überstürzenden Forschung; dazu gehört die Sorge um den Lebensraum für die zukünftigen Generationen. All das steht in Verbindung mit einem christlichen Welt- und Menschenbild, das an der geistigen Einheit Europas schon einmal entscheidend mitgebaut hat.

Mit einem solchen Blick auf die belastenden, aber auch tröstenden Aspekte unserer vergangenen und auf uns zukommenden Zeit öffnen sich wieder die weiten Pforten der Festspiele, um damit den Menschen, den fragenden und suchenden, den glaubenden und hoffenden, in die Mitte zu stellen.

Europa in uns

Geleitwort

Am 12. Juni 1994 haben die Österreicher mit eindrucksvoller Mehrheit in einer Volksabstimmung dem Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union zugestimmt. Damit wurde deutlich bekundet, daß sie als Partner die Zusammenarbeit mit allen Nationen suchen, mit denen Österreich in einer wechselvollen Geschichte verbunden war, mit denen es die Herausforderungen der Gegenwart bestehen und eine gemeinsame friedliche Zukunft gestalten will.

Der Blick in die Vergangenheit lehrt uns, daß gerade Österreich immer wieder von den großen europäischen Kriegen und Auseinandersetzungen betroffen war. Eigenes Großmachtstreben, die Begehrlichkeit von Nachbarn - aber auch die geographische Offenheit unseres Landes sind vor allem dafür maßgeblich gewesen. In den friedlichen Perioden hingegen hat sich diese Offenheit als Glück erwiesen: Denn im geistigen und künstlerischen Bereich hat Österreich die Einflüsse seiner Nachbarn begierig aufgenommen - und umgekehrt die Welt mitbefruchtet und mitgestaltet; als europäische Großmacht wie als kleine Republik zwischen Boden- und Neusiedlersee. Die Europäische Union ohne Österreich wäre daher unvollständig - weil in Wien immer der Herzschlag Europas zu spüren ist.

Diese vielfältigen historischen und kulturellen Beziehungen mehrsprachig zu dokumentieren, ist ein wichtiges und verdienstvolles Unternehmen. Auf diese Weise können sich die Österreicher den Europäern vorstellen, aber gleichzeitig auch ihr eigenes europäisches Bewußtsein schärfen.

Ich danke daher der Österreich Werbung für das vorliegende Buch und bin sicher, daß ihre Bemühungen um einen qualifizierten Kulturtourismus Früchte tragen werden. So schön und erholsam der Urlaub in unserem Land der Berge und Seen auch ist, immer mehr Gäste werden Österreich wegen der einmaligen und unverwechselbaren Kulturschätze besuchen, die sich in großen Städten und kleinen Dörfern, in Domen und Landkirchen, in Schlössern und Klöstern finden; sie werden zu internationalen Festspielen kommen, großartige Musikerlebnisse genießen und in unseren Museen einmalige Werke der europäischen Kunst bewundern können.

Das alles aufzubereiten und darzustellen, ist der Sinn des Buches "Europa in uns".

Ich wünsche ihm viel Erfolg!

Dr. Thomas Klestil
Der Bundespräsident 

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π
 
DAVID   GEGEN  GOLIATH

                ODER

              14   zu    1

ÖSTERREICH in  Quarantäne. 

„Einmaliger Akt.

 Die Erklärung, die Österreich isoliert, wurde bei einem Besuch des Europäischen Ratspräsidenten, Portugals Ministerpräsident Antonio Guterres, in Aznars Amtssitz besprochen. Nach der Endredaktion durch 14 Europäische Regierungschefs ging sie weit über alles hinaus, was die EU-Mitglieder je einem Land der Union angedroht hatten : keine bilateralen Kontakte, keine Unterstützung österreichischer Kandidaten in internationalen Organisationen, Rückstufung der österreichischen Botschafter auf die „ technische Ebene „, was soviel bedeutet wie : EU-Politiker reden nicht mehr mit ihnen.

Unter Quarantäne.

Offiziell wird die Aktion zur Isolierung nicht von der EU  -  da hätte Österreich mitstimmen müssen -, sondern  „ nur „ von deren Mitgliedern getragen. Das ändert jedoch nichts daran, dass Wiens Europapolitik so gut wie blockiert ist. Formal wird sich in den EU-Gremien nichts ändern. Dafür atmosphärisch : „ Österreich darf wie bisher Vorschläge machen. Aber es kann niemand dazu verpflichten , diese auch nur zu diskutieren“, beschreibt ein hochrangiger Brüsseler Diplomat eine düstere Zukunft. Wien sei damit „ von der kreativen Mitgestaltung der europäischen Zukunft weitgehend abgeschnitten“. Auch dort, wo seine Stimme besonderes Gewicht haben müsste : bei der Osterweiterung etwa,  wo Österreich als „Frontstaat“ ( EU-Jargon ) besondere Herausforderungen zu bestehen hat, oder bei Transitproblemen, wo es zu den „ Opferländern „ europäischer Verkehrspolitik zählt.  „ Für uns wird es kaum möglioch sein, Verbündete für wichtige Anliegen zu finden“, befürchtet Botschafterin Eva Novotny , die im Außenamt auch für EU-Kontakte zuständig ist, im Gespräch mit  NEWS .

(Auszug aus NEWS,Nr.5 vom 3.Februar 2000)

Die Stellungnahme der Homepage  EUROPA  zum Thema  Demokratie in Österreich :

Zunächst ein Vorwort :

a)     Demokratie kommt aus dem Griechischen und heißt  „ Volksherrschaft „

b)     Ein Demokrat ist, wer für eine parlamentarische Volksherrschaft ist ,   und

c)     Demokratismus  ist eine Überspitzung demokratischer Praxis.

      d)   Prüfen Sie  sehr kritisch den gesamten Inhalt der Homepage Europa  mit Hinsicht auf   „Demokratie in Europa „ und lesen Sie im vorangehenden Beitrag unter „BEGEGNUNGEN  - EINSENDUNGEN“ von der Spanierin und wahrhaften Europäerin  Ena  Algaba- Montes den Abschnitt “ Ich möchte David sein „   ( Alle Beiträge wurden spätest im November 1999 erstellt !).

Die Homepage EUROPA  kommt nun zur Sache :

Österreichische Geschichte lehrt mit eindringlicher Deutlichkeit, dass sich in wechselvollen Geschicken  seit Anbeginn unserer Zeitrechnung in konstanter Linie ein charaktervolles Staatswesen  und eine Kulturnation herausgebildet hat, die mit den besten Demokratien in aller Welt in Einklang lebt als das Herzstück  Europas.

Österreichische Geschichte lehrt, dass es ein österreichisches Staatsvolk gibt, eine österreichische Kulturnation und einen österreichischen Menschen.  Aus dem Zusammenleben mit vielen Völkern , ihren Mischungen und Legierungen seit der kelto-romanischen Zeit mit dem deutschen Wesen in Österreich hat sich ein konstanter  musischer  Typus herausentwickelt, dass man mit Fug und Recht  von einer österreichischen Nation reden kann. In seinem Idealtypus kann man eine glückliche Vereinigung  aller Kultureigentümlichkeiten Europas vereinigt finden : die persönliche Freiheit Englands, die leichte, heitere  Grazie Frankreichs, sogar die Etiquette Spaniens, den musikalischen und architektonischen Genius, der schier italienisch anmutet, das feurige Temperament der Ungarn, die Talente und Musikalität der Slawen, auch ihre Melancholie, die alles harmonisiert und vertieft durch den deutschen Grundton.

Österreichische Geschichte lehrt, dass es eine österreichische Idee als begründete Geschichtsauffassung gibt, welche die gesamtdeutsche Kultur mit einschließt, ja deren Herz ist, aber mit dem viel zu eng gefassten  Österreich gar nicht erschöpft ist.  Die österreichische Berufung ist kultureller und völkerverbindender Art, sie entspringt eigenen Wurzeln aus vielseitiger Veranlagung seines geschichtlich gewordenen Volkcharakters.

Österreichische Geschichte lehrt vor allem, dass es ein geschichtliches Zwangsgesetz gibt,  das ein völkerverbindendes, friedenstiftendes, ausgleichendes Lebensgesetz ist, durch das Österreich wieder groß und schön  geworden ist, deswegen es immer wieder geliebt, gehasst und umkämpft war.

Österreich kann mit Stolz auf seinen Staat schauen, Österreich ist liebenswert und lebenswert.

Ende meiner  heutigen Eintragung in die Homepage Europa  ( Otto Pirzl )

.

Mit einem Auszug aus NEWS  habe ich begonnen, mit einem kurzen Überblick über  österreichische Zeitungen von heute , dem 13.Februar 2000, will ich diesmal enden. 

(Es ist möglich sämtliche Artikel  in den jeweiligen Internetadressen nachzulesen)

„ Die Presse, Samstag 12.Februar 2000“ berichtet unter „ Zeichen der Zeit“ in einem ganzseitigen Artikel mit dem Thema „ Und mich trifft der Blitz“ : Seit die 14 EU-Partner Österreichs ihren Kreuzzugsaufruf veröffentlichten, steht der Feind fest : eine österreichische Regierung unter Einschluss der FPÖ. Edle Ritter, ein heimischer Provinzpolitiker – und wie man sich heutzutage billig einen Ablass holen kann : eine Attacke. Der letzte Absatz : Im Lichte der neuen Erfahrung , die Österreich mit der EU-Mitgliedschaft und den gruppendynamischen Abläufen  in diesem von vielen Varianten ihrer Innenpolitik geplagten Politikerkreis macht, schaut auch eine künftige NATO-Mitgliedschaft anders aus als bisher. Wer bestimmt, wo zu welchem Zeitpunkt mit Militärmacht eingegriffen werden muss ? Die Antwort ist angesichts der Machtverhältnisse und in Analogie zur „joint reaction“ der EU klar : Sicher nicht die Kleinen „.

Gleichfalls in „Die Presse, vom 12./13.Februar 2000 „ in einer ersten detaillierten Meinungsumfrage zur schwarz-blauen Regierungsbildung : 73 Prozent der Österreicher lehnen die Auslandskritik ab . Nur 24 Prozent der Österreicher halten die Reaktionen im Ausland auf die Regierungsbildung für „gerechtfertigt“.

„ Der Standard, vom 12./13.Februar 2000“ :  „Ministerin Sickl blieb unbegrüßt“ und im Untertitel: Kühler Empfang bei informellem EU-Treffen in Portugal. Des weiteren unter Thema : Bayerns Stoiber hält Österreich die Stange und kritisiert die EU.  Untertitel : Bundespräsident Klestil zu offiziellem Besuch in München. Kurzer Auszug : „ Keine Ausgrenzung“. Innerhalb der EU dürfe es keine Vorverurteilung und Ausgrenzung eines Mitgliedstaates geben“. Jede Regierung sei an dem zu messen, „was sie erklärt und tut“. Stoiber warnte vor den Folgen des EU Vorgehens für die osteuropäischen Beitrittskandidaten. „Wenn wir die Beitrittskandidaten , zu denen viele kleinere Ländern zählen, für die europäische Einigung gewinnen wollen, müssen wir sehr sensibel für ihre Belange und ihre Gleichberechtigung sein.“ Daran hätten es die 14 EU-Staaten gegenüber Österreich fehlen lassen.

„ Kleine Zeitung, vom 13.Februar 2000“ Erwin Zankel  unter „ OFFEN GESAGT „ schreibt über „ Die Dämonisierungsfalle. Ein Auszug : Nicht nur in Österreich stieß diese Methode, wie einst Caesar in der Arena den Daumen nach unten zu zeigen, auf Kopfschütteln und Unverständnis. In der Zeit  befand Theo Sommer : „ Da wird ein Land gelyncht nach dem Prinzip : Vollstreckung auf Verdacht. Beweise werden sich schon finden. Dass Drohung und Erpressung Haider nur noch mehr Trotzwähler bringen, darf nicht verwundern.

In der Rubrik „ GEDANKEN ZUR ZEIT“ schreibt Günther Ziesel 

„ Die Beobachter „

Ein Auszug : „ Wachsam sein ist wichtig. Es bedeutet aber nicht nur an der Oberfläche zu bleiben, sondern die Gesamtaspekte einer politischen Entwicklung zu beobachten und den Ursachen auf den Grund zu gehen. Es bedeutet vor allem auch, nicht zu generalisieren oder völlig unhaltbare Vergleiche  mit den Dreißigerjahren anzustellen, in denen das gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Umfeld völlig anders war. Die Beobachter müssen ihre Sinne schärfen und sich um Objektivität bemühen, die von jedem Schiedsrichter gefordert wird, der ein gerechtes Urteil fällen will.“

„ NEUE KRONEN ZEITUNG“ vom 13.Februar 2000 : „ Österreichs Botschafter in den USA kämpft um unser Ansehen“. Washington. –Österreichs Botschafter in den USA rückte vor internationalen Journalisten  das durch eine hetzerische  Medienkampagne verunglimpfte Bild unseres Landes zurecht. Er versicherte auch, dass es gelingen werde, „die freiheitliche Partei zu zähmen“, und verglich sie mit dem konservativen Flügel der Republikaner.“ Des weiteren in der gleichen Ausgabe unter „Politik“ :  EU-Schlag gegen kleines Land. Schüssel findet bittere Worte : Bei einem Großen hätte man sich das nicht getraut. Schüssel ( „mir geht es nicht um das Amt allein, sondern darum, etwas in die richtige Richtung zu verändern“) bezeichnete es ausdrücklich als unfair, so gegen das kleine Österreich, einen Newcomer in der EU, vorzugehen. Hätte es sich um einen Großen gehandelt, wäre die Entscheidung „ sicher ganz anders ausgefallen“.

In der Rubrik „ Anders gesehen „ schreibt Günther Nenning auszugsweise im letzten Absatz : „Hörense“ , sagte er auf gut Preussisch, „ jetzt haben wir Österreich gut angeschlossen, nicht so blöd wie der Österreicher Hitler, sondern gut demokratisch und ökonomisch, und jetzt kommen die Franzosen, Portugiesen  usw. und wollen uns euch wieder wegnehmen. Also nee, det wollen wa nicht. Wir gehen schon mit, mit den EU-Sanktionen, aber mit knirschenden Zähnen. Ich sag Ihnen : In sechs Monaten ist das Theater vorbei.“

„ NEUE ZEIT „ unter Landespolitik : „Steirische Entscheidungen. Als Bürgermeisterpartei  versteht sich die steirische VP in Hinblick auf die kommende Gemeinderatswahl. Denn sie habe neben 397 der 542 Bürgermeister auch mehr als 40 Prozent der Wählerstimmen zu verteidigen, so Landesgeschäftsführer Reinhold Lopatka. Der Ausgang der Wahl dürfe nicht als Stimmungsbarometer  für die Beliebtheit der neuen Regierung angesehen werden, da es sich um lokale, eigenständige Entscheidungen handle und viel von den Persönlichkeiten abhänge.

Die  HOMEPAGE  EUROPA  möchte diesen heutige Beitrag zur Bürger – Information nicht mit einem negativen , sondern wie bisher mit dem positiven Blickwinkel beenden . mit Worten, die Sie auch schon im Herbst des Vorjahres in der Homepage Europa finden können :  „ Unsere Heimat, das Land, in dem wir geboren sind, ist nicht nur schon und liebenswert, weil es schön ist und Wiege und Sarg unserer Vorfahren bildet, sondern weil es Teil eines großen Ganzen ist, das eine Aufgabe in Europa zu erfüllen hat und haben wird, eines Ganzen, das wir  EUROPA  nennen.

Otto Pirzl, 13. Februar 2000  

 

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